Continental sieht sich im Software-Geschäft fest im Sattel
Derzeit bereitet der Mangel an Computer-Chips vielen Autoherstellern Probleme. Autozulieferer Continental aus Hannover hat angekündigt, seine Software-Pläne weiter auszubauen.
Continental sieht große Chancen in der eigenen Software-Entwicklung, trotz der ehrgeizigen Digitalpläne seiner Kunden. "Die Komplexität von Softwareinhalten wird weiter exponentiell zunehmen", sagte Vorstandschef Nikolai Setzer. Der Markt sei groß genug für mehrere Zulieferer und Autobauer.
Software-Entwickler statt Teilelieferant
Das Unternehmen will sich in den kommenden Jahren deutlich stärker vom Teilelieferanten zum Software- und Elektronik-Entwickler für die Autoindustrie entwickeln. Das bedeutet auch, dass bis zum Ende des Jahrzehnts Tausende Jobs in angestammten Feldern wegfallen werden, in anderen Bereichen wie der Software-Sparte sollen dagegen neue Stellen entstehen. Nach Ansicht einiger Manager in der Branche wird der Bereich in den nächsten Jahren vor allem durch den Einsatz von Assistenzsystemen stark wachsen.
Setzer sieht Continental als großen Abnehmer im Vorteil
Aufgrund der aktuellen Chip-Knappheit suchen manche Autobauer einen direkten Draht zu den Produzenten. Für Setzer kein großes Problem: "Dass Autohersteller mit dem einen oder anderen Halbleiterhersteller enger zusammenarbeiten, gibt es ja auch heute schon - zum Beispiel rund um den elektrischen Antrieb", sage Setzer. Es sei die Tendenz zu spüren, dass sich einige Hersteller dadurch auch abzuheben versuchten. Bei VW ist zum Beispiel ein eigenes Chipdesign für das autonome Fahren im Gespräch. "Ein Vorteil ist aber, dass wir als großer Abnehmer von Halbleitern über eine hohe Marktabdeckung verfügen", so Setzer. Die verfügbaren Kapazitäten könnten so effizienter ausbalanciert werden.
