Bischof-Janssen-Straße: Arbeitsgruppe schlägt neuen Namen vor
Die Bischof-Janssen-Straße soll in Hildesheim aus dem Stadtbild verschwinden. Sie könnte künftig den Namen der 1970 verstorbenen SPD-Kommunalpolitikerin Marie Wagenknecht tragen.
Eine von Oberbürgermeister Ingo Meyer (parteilos) einberufene Arbeitsgruppe hat nach Angaben der Stadt diesen Vorschlag gemacht. Die Straße soll einen anderen Namen bekommen, weil der jetzige Namensgeber, Heinrich Maria Janssen (1907-1988), wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche in der Kritik steht. Die Betroffenen-Initiative im Bistum hatte gefordert, die Straße umzubenennen. Der zuständige Ortsrat in Hildesheim entscheidet voraussichtlich am 4. Mai, ob der Vorschlag angenommen wird.
Marie Wagenknecht engagierte sich für Demokratie und Gerechtigkeit
Marie Wagenknecht (1885-1970) engagierte sich in Hildesheim ehrenamtlich als Kommunalpolitikerin, gilt als Mitbegründerin der örtlichen Arbeiterwohlfahrt (AWO) und war lange Jahre deren Vorsitzende. Ihr Leben sei durch den Einsatz für Demokratie und soziale Gerechtigkeit geprägt gewesen, begründete die Arbeitsgruppe ihren Vorschlag. Der ehemalige Hildesheimer Bischof Janssen soll von Fällen sexueller Gewalt in seiner Kirche gewusst, sie aber geduldet haben. Zu diesem Schluss war ein jüngst veröffentlichtes Gutachten gekommen.