Wildnisgebiet im Solling: Bei Uslar entsteht neuer Naturwald
Mehr Natur, weniger Forstwirtschaft - so lautet die Devise beim Naturwald im Solling. Das bislang auf 33.000 Hektar angelegte Projekt wird nun um 1.000 Hektar erweitert.
Das teilten das Landwirtschafts- und Umweltministerium am Montag mit. Neu dazu kommt ein Waldgebiet bei Uslar im Landkreis Northeim. Das gesamte Areal werde künftig sich selbst überlassen, wie es im Naturschutzabkommen "Niedersächsischen Weg" vereinbart worden sei, hieß es. Im Wildnisgebiet Solling soll demnach ein "Urwald von morgen" entstehen. Neben dem Verzicht auf Forstwirtschaft sollen auch Wege rückgebaut werden, die das Gebiet bislang erschlossen haben.
Gebiet zum Teil seit Jahrzehnten nicht bewirtschaftet
Ein Teil des neuen Naturwaldes im Solling ist bereits seit den 1970er-Jahren nicht mehr bewirtschaftet worden. Das neue Gebiet sei bewusst ausgewählt worden, sagte Umweltminister Olaf Lies (SPD). Aufgrund seiner naturnahen Struktur biete es Raum für eine ideale Entwicklung. Auf der anderen Seite würde die Holzwirtschaft dort nun geringfügig beeinträchtigt werden.
Kritik aus der Holzwirtschaft
Naturschützer begrüßen die Initiative zum Aufbau eines Urwaldes im Solling. Es handle sich um einen Lebensraum mit mehr als 150 Jahre alten Buchenbeständen, den es sonst kaum noch gebe. Es gibt aber auch Vorbehalte. So kritisiert etwa Sägewerksbetreiber Wolf-Georg Fehrensen aus Hann. Münden das Vorgehen. Forst- und Holzwirtschaft seien am meisten betroffen, seien aber bei den Vereinbarungen zum Niedersächsischen Weg überhaupt nicht befragt worden, sagte er.
"Aus Fehlern kann man lernen"
Otte-Kinast räumt dies ein. Gegenüber dem NDR in Niedersachsen sagte sie, dass der sogenannte Waldbeirat - ein Gremium, in dem auch Vertreter der Holz- und Forstwirtschaft sitzen - künftig früher in diesen Prozess mit einbezogen werden solle. "Aus Fehlern kann man lernen und beim nächsten Mal besser werden", sagte die CDU-Politikerin.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Umweltschutz
