VW-Haustarif: Erste Verhandlungsrunde endet ergebnislos
Für rund 125.000 Beschäftigte des VW-Konzerns soll es einen neuen Haustarifvertrag geben. Das erste Treffen zwischen Konzern und Gewerkschaft endete am Dienstag nach knapp einer Stunde ergebnislos.
"Enttäuscht" zeigte sich der Verhandlungsführer der IG Metall, Thorsten Gröger nach dem ersten Gespräch in Braunschweig. Es habe keinerlei Lösungsvorschläge gegeben. Er warf VW vor, mit "haltlosen Ausreden" auf die Forderungen der Gewerkschaft reagiert zu haben und "kilometerweit von der Realität und den multiplen Sorgen der Beschäftigten entfernt" zu sein. Der Konzern sei selbst bislang gut durch die verschiedenen Krisen gekommen und habe die Aktionäre mit einer Rekorddividende an der guten Geschäftslage teilhaben lassen. Jetzt pocht die Gewerkschaft auf die Verantwortung von VW als Arbeitgeber in der Energiekrise.
Forderungen der IG Metall für den neuen VW-Haustarif
- acht Prozent mehr Lohn
- Verlängerung des Tarifvertrages über die Altersteilzeit
- mehr freie Tage für Mitglieder der Gewerkschaft
- Übernahme der Semestergebühren für Beschäftigte im dualen Studium
VW verweist auf weltweite Unwägbarkeiten
VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel sagte: "In einer der schwersten Krisen der Nachkriegszeit müssen wir einen Tarifabschluss erreichen, der dem Unternehmen und der Belegschaft hohe Stabilität für die weitere Transformation sichert." Wie nur wenige Tarifverhandlungen zuvor sei diese von einer Vielzahl von weltweiten Unwägbarkeiten für Beschäftigte und Unternehmen geprägt. Gleichzeitig müsse der Konzern den Wandel in der Automobilindustrie weiter vorantreiben - in einer Branche, die stark vom Wettbewerb geprägt sei.
Nächste Runde am 9. November
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 9. November in Wolfsburg terminiert. Verhandelt wird für die Tarifbeschäftigten der sechs westdeutschen Volkswagen-Standorte Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Emden, Hannover und Kassel sowie für einige VW-Töchter. Die Friedenspflicht endet Ende November.