Solar Orbiter: Göttinger Forscher werten Sonnenbilder aus
Eine Raumsonde hat Bilder von der äußeren Atmosphäre der Sonne zur Erde übertragen. Noch nie wurde die Korona so detailreich abgebildet, heißt es vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
Am Mittwoch wurden erstmals Bilder von der ESA-Mission veröffentlicht. Die Raumsonde Solar Orbiter hat die Messdaten Ende März eingefangen, aus einer Entfernung von 48 Millionen Kilometern zur Sonne. Nach Angaben der Forschenden vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) war das der bisher sonnennächste Punkt der Sonde auf ihrer Umlaufbahn zu dem Stern. Näher sei der Sonne bisher noch keine Sonde mit abbildenden Instrumenten gekommen.
Bilder zeigen auch Polregion der Sonne
Die Bilder gewähren Einblick in die Struktur der Sonnenkorona, also der äußeren heißen Atmosphäre. Dort strömt, eingefangen von gewaltigen Magnetfeldern, mehr als eine Million Grad Celsius heißes Plasma. Immer wieder kommt es zu heftigen Teilchen- und Strahlungsausbrüchen. In den Tagen ihres Vorbeiflugs sei die Sonde gleich mehrfach Zeugin solcher Ausbrüche geworden, so die Fachleute des MPS.
An vier der zehn wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Sonde und an der Auswertung der Daten ist das MPS beteiligt. Bereits im Oktober soll Solar Orbiter der Sonne noch näherkommen. Dann sollen Raumsonde und Stern nur noch 42 Millionen Kilometer trennen.
