Outing im Klassenzimmer: "Queer Teachers" in Braunschweig
Während viele queere Menschen noch Sorge vor dem Coming-out haben, will eine Gruppe von queeren Lehrerinnen und Lehrern in Braunschweig für Sichtbarkeit und Aufklärung sorgen.
Die Lehrkräfte haben sich in einer Art Selbsthilfegruppe zusammengeschlossen. Die "Queer Teachers" treffen sich einmal im Monat in Braunschweigs queerem Zentrum "Onkel Emma". Sowohl geoutete als auch ungeoutete Lehrkräfte können hier im geschützten Raum Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen.
Vorbild und Ansprechpartner für queere Kinder
Daneben verstehen sich die "Queer Teachers" auch als aktivistische Gruppe. Sie wollen es den queeren Kindern und Jugendlichen an ihren Schulen einfach machen, zu sich zu stehen - indem sie als offen queere Lehrkräfte Vorbild und Ansprechpartner sind, aber auch durch strukturelle Änderungen. Schließlich gibt es nicht an jeder Schule queere Lehrkräfte.
Queere Inhalte als Ausbildungsthema?
Eine Hauptforderung der "Queer Teachers" ist daher: Diverse sexuelle Orientierungen und Identitäten sollen verpflichtendes Thema in der Lehrendenausbildung werden. Dies ist nämlich bis heute nicht der Fall in Niedersachsen. Leo Goebel ist nicht binär, also nicht Mann, nicht Frau, und macht gerade ein Referendariat. "Queere Inhalte waren kein Thema in meinem Studium", erzählt Goebel. "Und das ist echt schade, denn da gibt es viel Aufklärungsbedarf." So seien nicht-queere Lehrkräfte oft überfordert, wenn sich ein Kind bei ihnen oute oder es zu diskriminierendem Verhalten im Klassenraum komme.
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