Forscher: Zustand der Wälder ist "besorgniserregend"
Der Zustand der Wälder in Deutschland liefert weiterhin Grund zur Sorge. Zu diesem Schluss kommt das Thünen-Institut mit Sitz in Braunschweig nach einer bundesweiten Wald-Inventur.
Im vergangenen Jahr starben demnach bundesweit 1,2 Prozent aller Bäume ab. Damit sei die sogenannte Mortalitätsrate zwar gegenüber einem Rekordwert von 1,7 Prozent in 2020 zurückgegangen. Sie liege aber noch immer auf einem hohen Niveau, heißt es vom Thünen-Institut. Für Buche und Eiche sei der Wert sogar gestiegen.
Auch Nadelbäume verlieren zunehmend ihr Grün
Außerdem würden noch immer viele Bäume ihre Blätter oder Nadeln verlieren, warnen die Experten: 35 Prozent hätten im vergangenen Jahr deutliche Verlichtungen gezeigt. Während in der Vergangenheit vor allem Buche und Eiche betroffen waren, seien nun auch immer stärker Nadelbäume betroffen. Fichte und Kiefer erreichten traurige Rekordwerte bei der sogenannten mittleren Kronenverlichtung.
Wenig Hoffnung auf Besserung
Wie der Wald sich dieses Jahr entwickelt? Das sei ungewiss, sagen die Forscher vom Thünen-Institut. Trotz günstiger Witterung im Jahr 2021 seien die Wasserspeicher im Boden in einigen Regionen Deutschlands nicht vollständig aufgefüllt. Schuld seien die drei Rekord-Hitze-Jahre davor. Auch die Februar-Stürme in diesem Jahr ließen wenig Hoffnung auf Besserung zu - vor allem in Sachen Schädlingsbefall, zum Beispiel durch den Borkenkäfer. Die großen geschädigten Flächen beeinträchtigten den Experten zufolge die Ökosystemfunktionen des Waldes nachhaltig. Notwendig sei, neben dem Klimaschutz und der Minderung von Schadstoff-Ausstößen auch eine Umgestaltung der Wälder.
Das Thünen-Institut ist ein Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei und erhebt jedes Jahr den Zustand der Wälder.
