Ein Drohnenpilot der Feuerwehr neben einem Monitor und Feuerwehrwagen. © Julian Stratenschulte/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Moorbrand im Landkreis Gifhorn gelöscht

Stand: 23.07.2022 10:53 Uhr

Im Einsatz gegen das Feuer im Großen Moor im Landkreis Gifhorn hat die Feuerwehr Erfolg gemeldet: Der Brand ist gelöscht.

Der Brand im Großen Moor im Landkreis Gifhorn ist in der Nacht zum Sonnabend endgültig gelöscht worden. Das Feuer war bereits am Freitagnachmittag offiziell gelöscht, seitdem fanden jedoch noch Nacharbeiten statt, um wiederaufflammende Glutnester zu löschen, wie ein Sprecher der Feuerwehr Gifhorn am Sonnabendmorgen sagte. Als in der Nacht um 1.00 Uhr keine Hitze im Moor mehr durch Drohnen erkennbar war, konnten auch die Nachlöscharbeiten beendet werden. Seitdem wurde die Fläche noch bewässert.

Drohne soll Fläche nochmal kontrollieren

Am Mittag sollten nach Angaben der Feuerwehr noch einmal Wärmebilder mit einer Drohne gemacht werden. In der Nacht zum Sonnabend seien insgesamt 40 Frauen und Männer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Einsatz gewesen. Am Sonnabendvormittag waren es noch rund 25 Einsatzkräfte der Feuerwehr, die sich um die Bewässerung des Gebiets kümmerten. Das Feuer hatte seit Donnerstagnachmittag zwischen den Orten Neudorf-Platendorf und Stüde im Landkreis Gifhorn auf einem Gebiet von etwa vier Hektar Moor und Wald gebrannt. 

Brand war wegen Trockenheit besonders gefährlich

Passanten hatten den Brand im Großen Moor am Donnerstagnachmittag bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Zunächst war die Situation brenzlig gewesen. "Es bestand die Gefahr einer größeren Ausbreitung. Die trockene Witterung der letzten Wochen - gerade hier in den Moorgebieten und Kiefernwäldern - hat uns vor große Herausforderungen gestellt", sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Matthias Klose am Freitag. "Unsere Intention in der Nacht war erst mal, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet. Das ist uns mit großem Aufwand gelungen." Die Fläche werde weiter mit viel Löschwasser vernässt. Die Feuerwehr versetzt das Löschwasser mit einem speziellen Schaummittel, damit es tiefer in den Boden vordringen kann.

Pumpe holt bis zu 4.000 Liter pro Minute aus Elbe-Seitenkanal

Die Arbeiten hätten sich zeitweise schwierig gestaltet, da die Feuerwehrfahrzeuge aufgrund des unwegsamen Geländes nicht bis zum Brandherd vordringen konnten. Dementsprechend habe das Löschwasser über kilometerlange Leitungen transportiert werden müssen. Eine Hydraulikpumpe der Feuerwehr Braunschweig sei zum Einsatz gekommen. "Die Pumpe kann bis zu 4.000 Liter Wasser pro Minute fördern. Sie ist am Elbe-Seitenkanal stationiert und pumpt große Mengen Wasser in das Schadensgebiet", sagte Klose. Zudem habe ein Hubschrauber der Bundespolizei die Löscharbeiten aus der Luft unterstützt.

Menschen durch Moorbrand nicht in Gefahr

Eine Karte zeigt den Ort des Moorbrandes bei Gifhorn. © NDR
Auf rund vier Hektar hat sich der Brand im Großen Moor im Landkreis Gifhorn ausgebreitet.

Die Einsatzkräfte seien wegen des aktuellen Wetters vorbereitet gewesen, sodass die umliegenden Feuerwehren schnell mit den Löscharbeiten beginnen konnten, sagte Landrat Tobias Heilmann (SPD) am Freitag. Zur Brandursache konnte die Feuerwehr zunächst keine Angaben machen. Menschen seien nicht gefährdet gewesen, weil die betroffene Fläche in einem Naturschutzgebiet weit genug von Gebäuden entfernt liege.

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NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 23.07.2022 | 19:30 Uhr

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