VW-Chef Blume: Freiheit statt Tempolimit
Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume hat sich gegen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen und autofreie Sonntage ausgesprochen - im Gegensatz zu Audi-Chef Duesmann.
Im Interview mit dem NDR in Niedersachsen sagte Blume: "Für mich war Mobilität immer Freiheit und wird auch in Zukunft Freiheit sein. Dafür stehen wir als Automobil-Unternehmen." Der Volkswagen-Chef widerspricht damit Audi-Chef Markus Duesmann. Der hatte sich in dieser Woche für ein Tempolimit sowie einen autofreien Sonntag offen gezeigt. Die Marke Audi ist Teil des Volkswagen-Konzerns. Im NDR Interview betonte Blume, für ihn sei es ein Gütezeichen, dass Fahrzeuge in einem Land entwickelt werden, in dem es kein Tempolimit gebe.
Autos werden wohl teurer
Angesichts von Inflation und Energiekrise geht der Volkswagen-Chef davon aus, dass auch Autos teurer werden. "Wir versuchen das angemessen zu machen für unsere Kunden, aber es geht natürlich nicht spurlos an uns vorbei, weil wir auch die Kosten tragen müssen", so Blume.
Wie geht es in Russland weiter?
Mit Blick auf die steigenden Preise und die geopolitischen Krisen sagte er: "Es ist für ein Industrieunternehmen wie Volkswagen deutlich anspruchsvoller geworden." Der Konzernchef geht davon aus, dass die Krisen in den kommenden Jahrzehnten nicht abnehmen. Es gehe deshalb darum, dass Volkswagen krisenrobust sei. Dies habe man in den vergangenen Jahren bereits gezeigt, machte Blume deutlich. Auch die geopolitische Situation spielt für den Konzern eine entscheidende Rolle. In Russland hat Volkswagen die Geschäfte auf Eis gelegt. Bisher ist unklar, wie es dort weitergeht. "Einen kompletten Verkauf schließen wir dort nicht aus."
Volkswagen will weiter in China investieren
Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wird auch stärker über die Abhängigkeit von anderen Ländern diskutiert. Dabei geht es vor allem auch um China. Dort will Blume aber nicht anders als bisher agieren: "Wir werden in China genauso investieren wie in anderen Weltregionen", sagte er. Es handele sich um eine wichtige Region für den Konzern, die Jahrzehnte dort seien erfolgreich gewesen. Die Konzernspitze wolle aber beobachten, wie sich die politische Situation weiterentwickelt. Der Erfolg Volkswagens ist stark vom chinesischen Markt abhängig - von Januar bis September dieses Jahres hat der Konzern 39 Prozent aller Neuwagen in der Volksrepublik verkauft. In China gibt es mehr als 30 Werke, in denen mehr als 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten.
Weg geht "ganz klar" zur Elektromobilität
Zum gerade beschlossenen Aus für Verbrenner-Autos in der EU ab 2035 sagte VW-Chef Blume dem NDR, Volkswagen werde darauf vorbereitet sein. Für VW "geht es ganz klar Richtung Elektromobilität", so Blume. Für den Erfolg werde es auch entscheidend sein, dass die Lade-Infrastruktur stehen wird. Dabei unterstütze der Konzern.