VW-Quartalsbilanz: Nettogewinn geht zurück, Umsatz steigt
Der Volkswagen-Konzern hat seine erste Quartalsbilanz unter dem neuen Chef Oliver Blume vorgelegt. Im Tagesgeschäft legte der Autobauer zu, der Nettogewinn ist aber gesunken.
Der Gewinn nach Steuern fiel im dritten Quartal im Jahresvergleich um mehr als ein Viertel auf 2,13 Milliarden Euro. Das teilte VW Freitag in Wolfsburg mit. Ein Grund: Volkswagen hat seine Kooperation mit dem Software-Unternehmen Argo AI zur Produktion von Roboterautos beendet. 1,9 Milliarden Euro mussten aus dieser Beteiligung abgeschrieben werden. Die selbstfahrenden Shuttles, die ursprünglich mit Argo geplant waren, sollen nun mit einem anderen Partner realisiert werden.
Wohl keine Steigerung bei Auslieferungen
Seine Jahresziele für Umsatz und Ergebnis bestätigte VW am Freitag. Der Konzern sieht die Auslieferungen aber nur noch auf dem Vorjahresniveau von 8,9 Millionen Fahrzeugen. Bisher hatte VW einen Anstieg von fünf bis zehn Prozent angepeilt.
Umsatz um 24 Prozent gestiegen
Im Tagesgeschäft lief es deutlich besser: Der Umsatz stieg um gut 24 Prozent auf 70,7 Milliarden Euro. Das Vorjahresquartal war sehr viel stärker durch Lieferengpässe belastet gewesen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um rund 53 Prozent auf 4,27 Milliarden Euro zu.
Planungsrunde wird verschoben
Seine große Planungsrunde zu Investitionen, die üblicherweise im November stattfindet, will Volkswagen diesmal verschieben. Man brauche etwas mehr Zeit, erklärte Finanzchef Arno Antlitz. Als Gründe nannte er aktuelle Unsicherheitsfaktoren: Inflation, Rohstoff- und Energiepreise und den allgemeinen Wirtschaftsausblick. Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs habe sich die Weltwirtschaft stark verändert. "Wir haben eher lange Planungszyklen und müssen erst einen Plan erarbeiten, wie wir mit all dem umgehen." Das sei "kein Grund zur Sorge", betonte Antlitz.
Beim Fünf-Jahres-Plan geht es um viel Geld
In der Runde legt der Konzern fest, wie die Investitionsmittel der kommenden fünf Jahre auf die einzelnen Bereiche verteilt werden. Dabei geht es um Summen in der Größenordnung von zuletzt rund 160 Milliarden Euro. VW-Chef Blume kündigte an, dass der Konzern seine Pläne im Frühjahr des kommenden Jahres vorstellen will.