Afrikanische Schweinepest: Otte-Kinast für lockerere EU-Regeln
Mittwoch fallen in den Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland die Schweinepest-Sperrzonen. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) stellt die EU-Restriktionen infrage.
"Die strengen EU-Vorgaben wie die Dreimonatsfrist und die Zehn-Kilometer-Sperrzone müssen auf den Prüfstand, wenn wir nur einen Punkteintrag in einem Hausschweinebestand nachweisen können", forderte Otte-Kinast am Dienstag in Hannover. Das Regelwerk habe sich in Niedersachsen als "Hemmschuh bei der Krisenbewältigung" erwiesen.
Otte-Kinast kritisiert starre Regelungen
Damit das Fleisch aus den Sperrbezirken verkauft werden kann, muss es auf 80 Grad erhitzt werden. "Damit kann das Fleisch kaum noch zu marktgängigen Produkten weiterverarbeitet werden", sagte Otte-Kinast. Dementsprechend bleiben viele Betriebe auf den Tieren beziehungsweise den Erzeugnissen sitzen. Otte-Kinast dringt jetzt auf bundesweit geltende verbindliche Schlacht- und Verarbeitungskapazitäten für größere Seuchengeschehen.
Eine Infektion, 200 Betriebe betroffen
Anfang Juli war in einem Betrieb in Emsbüren (Landkreis Emsland) die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Nach einem Ausbruch gilt eine vorgeschriebene 90-tägige Frist mit Sperrmaßnahmen, beginnend mit der ersten Reinigung und Desinfektion des Seuchenbestands. Rings um den Hof wurde deshalb eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet, von der fast 300 Betriebe mit rund 200.000 Tieren betroffen waren, obwohl es keinen weiteren Ausbruch gab.