Vorpommern-Greifswald bereitet sich auf Gasmangellage vor
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald bereitet sich auf eine mögliche Energiekrise vor. Um einen Überblick über den Bedarf an Gas, Öl und Strom zu bekommen, werden jetzt rund 2.400 Betriebe abgefragt, die besonders wichtig sind.
Dazu zählen Krankenhäuser, Feuerwehren, Tankstellen, Apotheken und Lebensmittelgeschäfte. Diese bekommen ab der kommenden Woche die Aufforderung, dem Landkreis per Online-Fragebogen mitzuteilen, wie sie in einem möglichen Ernstfall aufgestellt sind - also ob sie beispielsweise ein Notstromaggregat zur Verfügung haben. Ein Team wird Fragen, die bei der online-basierten Abfrage eventuell aufkommen, direkt über die Webseite beantworten.
Landrat Sack warnt vor Panikmache
Ziel sei es, so Landrat Michael Sack (CDU), möglichst im Oktober ein genaues Bild zu haben und daraus einen Notfallplan für den Katastrophenfall zu erstellen. Er wolle damit keine Panik machen, betonte der Landrat, sondern vorbereitet sein. Notfallpläne müssten eigentlich jährlich vorgelegt werden. Weil in der Vergangenheit keine Krisen abzusehen waren, wurde das vernachlässigt.
Auch Schwerin bereitet sich vor
Die Stadtwerke Schwerin arbeiten bereits an Alternativen, sollte im Winter das Gas knapp werden. Das Heizkraftwerk Lankow ist nach angaben der Stadt technisch dafür ausgerüstet, dass statt mit Gas mit Öl geheizt werden könne. Auch das zweite Heizkraftwerk in Schwerin-Süd könne schnell umgerüstet werden. Gespräche mit Öl-Lieferanten liefen bereits. Eine weitere Alternative ist die Nutzung von Geothermie - Erdwärme aus tiefen Gesteinsschichten. Die Bohrungen sind fertig - entsprechende Wärmepumpen werden im August erwartet.