Ein Arbeiter sticht Spargel. © dpa-Bildfunk Foto: Friso Gentsch

Spargelbauern bleiben auf ihrer Ware sitzen

Stand: 30.05.2022 15:19 Uhr

Auch in Mecklenburg-Vorpommern bleiben die Spargelbauern auf ihrer Ware sitzen. Einer bezeichnet die Lage als katastrophal.

Die Spargelbauern in Deutschland haben es in diesem Jahr schwer, ihren Spargel zu verkaufen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern verwiesen viele von ihnen gegenüber dem NDR auf die Zurückhaltung der Kunden. Sie würden auf das Edelgemüse verzichten, weil sie Angst hätten, ihre Rechnungen nicht mehr zahlen zu können. Außerdem würden Restaurants ihre Bestellungen absagen, weil auch sie weniger frischen regionalen Spargel verkaufen.

Konkurrenz aus dem Ausland

Laut der Spargelbauern setzt der Einzelhandel zudem auf besonders günstige Angebote aus dem Ausland, zum Beispiel aus Spanien und Griechenland. Heimische Spargelbauern könnten ob der gestiegenen Kosten für Energie, Verpackungen und Löhne nicht mithalten. Viele Spargelfelder in Mecklenburg-Vorpommern werden deshalb nicht mehr komplett abgeerntet, Saisonarbeitskräfte aus Polen oder Bulgarien werden nach Hause geschickt.

15 Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern betroffen

Spargelbauer Michael Reichelt hat in der Nähe von Plau bislang auf sechs Hektar Spargel angebaut. Im Vergleich zum Vorjahr hat er in diesem Jahr nur die Hälfte verkauft. "Das ist eigentlich eine Katastrophe", so Reichelt zur aktuellen Absatzkrise gegenüber NDR MV Live. Er wird seine Anbaufläche auf zwei Hektar reduzieren. Wegen des geringen Verkaufs musste er Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Hause schicken, denn der Kühlcontainer mit frischem Spargel war voll. "Wir haben schon Spargel weggeschmissen“, berichtete Reichelt, denn er würde nur frische Ware verkaufen. In Mecklenburg-Vorpommern bauen 15 Betriebe auf rund 200 Hektar Spargel an. Landwirtschaftlich genutzt werden in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt mehr als 1,3 Millionen Hektar.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.04.2022 | 10:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Das LNG-Terminal Mukran von See aus. © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Sauer/dpa-Bildfunk

LNG-Terminal in Mukran: Widerspruch vor geplantem Regelbetrieb

Die Gemeinde Binz auf Rügen und die Deutsche Umwelthilfe gehen juristisch gegen das umstrittene LNG-Terminal vor. mehr

Die neue NDR MV App

Ein Smartphone zeigt die Startseite der neuen NDR MV App © NDR Foto: IMAGO. / Bihlmayerfotografie

Mecklenburg-Vorpommern immer dabei - die neue NDR MV App

Artikel, Podcasts, Livestreams: Die NDR MV App ist ganz neu: übersichtlich, kompakt, benutzerfreundlich, aktuell. mehr