So früh wie nie: Der erste Storch ist zurück
Ein Storch macht noch keinen Frühling. Die Freude über den Frührückkehrer in Belitz bei Teterow ist dennoch groß.
Der erste Storch ist nach Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt. Er sei bereits am 22. Januar auf seinem Horst in Belitz bei Teterow (Landkreis Rostock) gesehen und gemeldet worden, berichtete am Montag Stefan Kroll von der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Als erstes hatte der "Nordkurier" darüber berichtet. Der Frührückkehrer von Belitz sei eine große Ausnahme, so Kroll. Möglicherweise habe der Vogel in Südwestdeutschland oder in Frankreich überwintert und einen entsprechend kurzen Rückweg gehabt.
Die meisten kommen Ende März
In der Regel werden die meisten Störche im Nordosten erst Ende März und Anfang April erwartet. Laut Kroll kommen sie aus Afrika. Erste Störche können aber bereits Mitte Februar in Südwestmecklenburg auftauchen, sagte Kroll weiter. Einige überwinterten in Spanien oder Frankreich und ziehen über die sogenannte Westroute zurück in den Nordosten. Störche, die weiter östlich im Land nisteten, kommen meist über die Ostroute über Israel und den Libanon aus Afrika zurück.
Vogelgrippe in Israel
Es sei noch offen, so Kroll, wie sich der Ausbruch der Vogelgrippe vor vier Wochen im israelischen Hula-Tal auf die Population der hiesigen Störche auswirken wird. Das Hula-Tal sei ein wichtiger Rastplatz auf dem Rückweg aus Afrika. Die Storchenpopulation in MV steht unter Druck. In den vergangenen Jahren zählte die Landesarbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz in Mecklenburg-Vorpommern etwa 650 Horstpaare. Ihre Zahl und ihr Bruterfolg nehmen dem Experten zufolge seit Jahren schleichend ab. Ein Grund sei das abnehmende Nahrungsangebot an kleinen Tieren für die Storchen-Jungen wegen der industrialisierten Landwirtschaft. Auch Trockenheiten im Mai/Juni spielten eine Rolle. Wo die Störche früher zurückkehrten und schon im März Junge hätten, sei der Bruterfolg größer.
