Rostock: Latchinian und Volkstheater einigen sich
Der Rechtsstreit um den früheren Intendanten des Rostocker Volkstheaters Sewan Latchinian ist endgültig beigelegt. Ein Vergleich beendet das jahrelange Tauziehen um eine mögliche Wiedereinstellung als Theaterchef.
Vergleich als Zeichen gegenseitigen Respekts
In einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Presseerklärung von Latchinian und Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) heißt es, dass nach konstruktiven Gesprächen eine Einigung erzielt worden sei. Der Vergleich solle auch den gegenseitigen Respekt ausdrücken und einen Neuanfang im Umgang miteinander ermöglichen. Diese Einigung hatte sich bereits angedeutet. Ein für Mittwoch angesetzter Gerichtstermin war kurzfristig abgesagt worden. Latchinian hatte in diesem Zusammenhang den neuen Oberbürgermeister Rostocks gelobt. Madsen habe das Gespräch gesucht und die Abfindungsansprüche des Ex-Intendanten anerkannt.
Fristlose Kündigung 2017
Latchinian hatte ursprünglich auf Fortbestand seines Arbeitsvertrages geklagt, der im Februar 2017 wegen eines gestörten Vertrauensverhältnisses fristlos durch die Volkstheater Rostock GmbH gekündigt worden war. Wie hoch die Vergleichssumme ist, wurde nicht mitgeteilt. Latchinian ist derzeit künstlerischer Leiter der Hamburger Kammerspiele.
Umstrittener Vergleich
Latchinian hatte 2014 seine Stelle in Rostock angetreten und dann stets für den Erhalt der vier Sparten am Theater und eine bessere finanzielle Ausstattung gekämpft. Ein Vergleich der Theaterpolitik Mecklenburg-Vorpommerns mit den Zerstörungen der Terrormiliz IS führte zu einer ersten Kündigung im März 2015. Diese wurde im Mai nach Protesten zurückgenommen, bis ihm im Sommer 2016 erneut gekündigt wurde. Ihm war unter anderem ein Verstoß gegen die Verschwiegenheitspflicht vorgeworfen worden. Latchinians Intendanten-Vertrag sollte ursprünglich bis Mitte 2019 laufen.
