Lehrkräfte-Versprechen von Rot-Rot stößt auf Kritik
Das Vorhaben aus den rot-roten Koalitionsgesprächen, 1.000 neue Lehrerstellen im Land zu schaffen, sorgt für Kritik bei der Opposition. Nun rückt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) das Paket zurecht.
Zwar begrüßt die GEW das Vorhaben, neue Stellen zu schaffen. Allerdings gebe es beispielsweise 250 der geforderten 1.000 Stellen bereits. Sie seien nur nicht besetzt und müssten durch andere Lehrkräfte aufgefangen werden. Es sei laut der Gewerkschaft überfällig, diese Stellen zu besetzen.
Darüber hinaus müssten weitere 270 hinzukommen, solange die Schülerzahlen steigen. Schließlich seien diese Grundlage der Stellenberechnung. Außerdem gibt es schon weitere 280 Stellen im Schuldienst als befristete Anstellungen. Werden diese entfristet, gebe es laut der GEW kaum Gewinne. Als echtes Plus blieben nur 50 Lehrerstellen als Vertretungsbudget und 150 neue Stellen für die Berufsschulen im Land.
Landeselternrat befürchtet nur geringe Veränderungen
Die Hoffnung des Landeselternrates für mehr Zeit und Zuwendung bei den Schülerinnen und Schülern lassen sich kaum erfüllen, so der Sprecher Kay Czerwinski. Positiv sei allerdings beispielsweise das Versprechen, keine Mindestschülerzahlen für die erste und fünfte Klassen mehr festzulegen. Für manche Grund- und Regionalschulen sichere das den Bestand der Einrichtungen. Zuspruch gibt es dafür auch vom Landesschülerrat. So können Klassenverbände länger zusammenbleiben.
Zustimmung beim Reformieren der Lehramtsausbildung
Es soll vor allem mehr schulpraktische Themen im Studium geben. Das werde von GEW und Elternvertretern positiv aufgenommen. Schwierig sei die Idee, das Referendariat zu verkürzen. Für die Elternvertreter sei es ein schneller Weg, junge Lehrer an die Schulen zu bekommen. Für die GEW sei aber gerade das Referendariat als praktischer Teil der Ausbildung zu wichtig für einen guten Unterricht.
Kritik von der Opposition
Bereits am Sonntag zweifelte der Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag, Franz-Robert Liskow, die 1.000 neuen Stellen an. Außerdem mangele es den von Oldenburg genannten Kosten für das Lehrer-Paket in Höhe von 84 Millionen Euro an Ehrlichkeit: "Womöglich ein erster Fingerzeig, dass Rot-Rot sich damit abgefunden hat, dass der Corona-Schutzfonds als Finanzierungsquelle ausfallen könnte."
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