Tourismusverband MV: Staatsanwaltschaft lässt Büros durchsuchen
Die Staatsanwaltschaft hat die Räume des Landestourismusverbands Mecklenburg-Vorpommerns in Rostock durchsuchen lassen. Hintergrund sind Ermittlungen wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs.
Die Räume des Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommerns in Rostock sind am Dienstagvormittag von der Staatsanwaltschaft und Beamten des Landeskriminalamts durchsucht worden. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem NDR. Es sollten Akten, Unterlagen und elektronische Datenträger sichergestellt werden. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Subventionsbetruges, das die Staatsanwaltschaft im April eingeleitet hatte.
Geschäftsführer musste gehen
Das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern hatte im Februar Anzeige erstattet, nachdem eigenen Angaben zufolge Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Fördermitteln aufgefallen waren. Daraufhin prüfte die Staatsanwaltschaft Schwerin, ob es einen Anfangsverdacht gibt, und leitete Ende April offiziell Ermittlungen ein. Die Durchsuchung sei kein Ausdruck des Misstrauens gegenüber den Mitarbeitern des Tourismusverbandes, so Staatsanwalt Jonas Krüger zum NDR. Durchsuchungen seien für die Staatsanwaltschaft der übliche Weg, möglichst schnell und vollständig an Unterlagen zu kommen.
Die vermuteten Unregelmäßigkeiten hatten im April dazu geführt, dass Tourismusverbandsgeschäftsführer Tobias Woitendorf seinen Hut nehmen musste. Zudem stand der Verband zeitweise vor der Insolvenz, da das Land ihm die Zuschüsse verweigerte.
Rund sechs Millionen Euro Förderung pro Jahr
Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern ist bislang ein eigenständiger, aber nahezu vollständig vom Land finanzierter Verein, der als Landestourismusorganisation fast ausschließlich Landesaufgaben ausführt und dafür nach eigenen Angaben knapp sechs Millionen Euro Förderung pro Jahr erhält. Darin enthalten sind auch alle Personalkosten.
