Die Offshore-Arbeitsplattform "JB119" und der LNG Tanker "Seapeak Hispania" liegt auf der Ostsee vor dem Ostseebad Sellin. © dpa Foto: Stefan Sauer

LNG-Terminal vor Rügen: Umweltverstöße auf Arbeitsplattform entdeckt

Stand: 22.03.2023 12:58 Uhr

Auf einer Arbeitsplattform, die bei Vorarbeiten für das geplante LNG-Terminal vor Rügen eingesetzt wurde, hat die Wasserschutzpolizei eine Umweltstraftat festgestellt. Unter anderem sei ölhaltiges Schmutzwasser nicht ordnungsgemäß gelagert worden.

Die Plattform und ein dazugehöriger Schlepper seien am Dienstag im Hafen Sassnitz- Mukran im Norden Rügens kontrolliert worden, nachdem es beim Anlegen zu Schäden an der Hafenanlage gekommen sei, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei-Inspektion Sassnitz am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Die Halterung eines Fenders sei beschädigt worden, hieß es weiter.

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Dem Sprecher zufolge kontrollierten die Beamten die Papiere und technischen Gegebenheiten. Wie die Wasserschutzpolizei mitteilte, wurden neben der unrechtmäßigen Lagerung des Bilgewassers auch fehlende Nachweise für den Umgang mit und die Behandlung von ölhaltigen Abfällen und Schiffsmüll festgestellt. Man habe Sicherheitsleistungen von mehr als 9.500 Euro eingezogen. Die Ermittlungen dauerten an. Die Plattform könne zwar weiterarbeiten, so die Wasserschutzpolizei. Allerdings müsse sich die Besatzung ab jetzt regelkonform verhalten.

RWE bestätigt Vorarbeiten

Die Plattform hatte am Wochenende unangekündigt erste Vorarbeiten für das umstrittene Flüssigerdgas-Terminal vor der Küste Rügens durchgeführt. Dies bestätigte der Energiekonzern RWE, nachdem die Umweltschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe den Vorgang publik gemacht und kritisiert hatte. Erst vor wenigen Tagen hatte die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), den geplanten Standort des Terminals vor Sellin abgelehnt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 22.03.2023 | 14:00 Uhr

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