Wiesenweihen in Gefahr: Stiftung bittet um Mithilfe
Weniger als 25 Brutpaare gibt es in MV: Die Deutsche Wildtier Stiftung ruft dazu auf, gesichtete Wiesenweihen zu melden und so den Schutz zu verbessern.
Die Wiesenweihe ist ein seltener Anblick in Deutschland und ein Vogel, der Aufmerksamkeit verdient. Nur etwa vier Monate im Jahr ist der elegante Greifvogel bei uns zu Gast. In Mecklenburg-Vorpommern brüten laut Artenschützern aktuell weniger als 25 Paare. Anfang Mai kehren die Tiere zurück, um in den offenen Landschaften des Nordostens ihre Nester anzulegen. Anders als ihr Name vermuten lässt, brütet die Wiesenweihe heute nicht mehr in Wiesen oder Feuchtgebieten. Stattdessen bevorzugt sie dichte Getreidefelder. Das macht sie besonders gefährdet: Wenn im Juli die Ernte beginnt, ist der Nachwuchs meist noch nicht flügge. Die Küken fallen dann häufig den Mähdreschern zum Opfer.
Ehrenamtliche schützen gefährdete Nester
Um das zu verhindern, engagiert sich die Deutsche Wildtier Stiftung seit Jahren für den Schutz der Wiesenweihe. Ehrenamtliche Ornithologen durchkämmen gemeinsam mit Landwirten die Felder, suchen gezielt nach Gelegen und sichern diese mit Zäunen. Der Aufwand lohnt sich: Im vergangenen Jahr konnten laut Stiftung zehn Jungvögel erfolgreich aus geschützten Nestern ausfliegen. Die Wiesenweihe ist kleiner als ein Bussard und besonders durch ihren auffälligen Gaukelflug zu erkennen: Mit v-förmig gestellten Flügeln gleitet sie dicht über den Boden auf der Suche nach Beute. Ihr eulenartiges Gesicht und die schwarzen Flügelspitzen machen sie unverwechselbar.
Stiftung bittet um Hinweise
Die Deutsche Wildtier Stiftung bittet Spaziergänger, Landwirte und Jäger, in den kommenden Wochen besonders aufmerksam zu sein. Wer eine Wiesenweihe sieht, kann einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten. Meldungen helfen dabei, Nester rechtzeitig zu finden und zu sichern - bevor es zu spät ist. Einer der drei Sitze der Deutschen Wildtierstiftung befindet sich auf Gut Klepelshagen im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
