Krankenhäuser sehen sich finanziell in Bedrängnis
Die Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern geraten nach eigenen Angaben durch die Corona-Pandemie unter finanziellen Druck. Weil es im Nordosten vergleichsweise wenige Infektionen gibt, können sie aber kaum vom neuen Rettungsschirm des Bundes profitieren.
Der Geschäftsführer der Landes-Krankenhausgesellschaft, Uwe Borchmann, sagte, wenn der Rettungsschirm nicht nachgebessert werde, könnte es bereits im Februar für die Kliniken schwierig werden, die Gehälter zu zahlen. Kommt diese Änderung bundesweit nicht, hofft die Krankenhausgesellschaft auf eine Liquiditätshilfe des Landes. Der neue Krankenhaus-Rettungsschirm des Bundes sieht Ausgleichszahlungen für Kliniken vor, die in besonders Corona belasteten Gebieten liegen. Bundesweit betrifft das nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft nur ein Viertel aller Kliniken. Weil Mecklenburg-Vorpommern einen der niedrigsten Inzidenzwerte bundesweit hat, erhalten die Kliniken im Nordosten auch weniger Liquiditätshilfen. Dadurch hätten die Kliniken deutliche finanzielle Ausfälle, so Borchmann. inzwischen reagierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CSU) und kündigte gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland eine Garantie für die Gehälter der Krankenhaus-Beschäftigten an.
Viele Kliniken rechnen mit Verlusten
Zwei Drittel der Kliniken in Deutschland rechnen einem Bericht des Berliner "Tagesspiegels" zufolge wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr mit Verlusten. Laut des neuen Krankenhaus-Barometers des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) beurteilen nur noch 18 Prozent der knapp 2.000 deutschen Kliniken beurteilten ihre wirtschaftliche Lage als gut. Nie zuvor hätten sich so viele Krankenhäuser vor wirtschaftlichen Problemen gesehen wie in diesem Jahr, sagte Gerald Gaß, der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), der Zeitung. Auch er warnte, "wenn die Bundesregierung die Hilfen nicht deutlich erhöht, werden flächendeckend Kliniken bereits im ersten Quartal 2021 nicht mehr die Gehälter ihrer Mitarbeiter zahlen können". Das Geld aus der Regelversorgung fehle. In der ersten Welle der Pandemie im Frühling ist die Zahl der stationär durchgeführten Operationen laut DKI-Barometer um 41 Prozent gesunken, die der ambulanten Eingriffe sogar um 58 Prozent. Hinzu komme das Problem des Fachkräftemangels: Fast jede zweite Klinik habe in diesem Jahr offene Stellen in Operationssälen nicht besetzen können.
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