Junge Frau löst Feuer in Selmsdorf mit brennendem Zettel aus
Nach dem Brand mehrerer Reihenhäuser in Selmsdorf (Kreis Nordwestmecklenburg) in der vergangenen Woche geht die Staatsanwaltschaft Schwerin von fahrlässiger Brandstiftung aus. Ermittelt wird gegen eine 22-jährige Frau.
Wie die Schweriner Oberstaatsanwältin Claudia Lange am Montag mitteilte, hat die junge Frau eingeräumt, einen brennenden Zettel nachts aus ihrem Fenster auf das Dach gelegt zu haben. Der Wind habe den Zettel in die Regenrinne geweht, in der sich Laub befand, das sich entzündete. Von dort habe sich das Feuer immer weiter ausgedehnt. Die Flammen erfassten schnell den gesamten Gebäudekomplex. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Am Mittwoch war gegen Mitternacht im Dachstuhl des Reihenhauses das Feuer ausgebrochen.
Vier Häuser nicht mehr bewohnbar
Die Flammen erfassten schnell alle fünf Einheiten des Reihenhauses und breiteten sich auch auf die darunter liegenden Wohnbereiche aus. Die 23 Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, zwei mussten aber wegen einer Rauchgasvergiftung ärztlich behandelt werden. Vier der fünf Häuser sind im Moment nicht mehr bewohnbar. Der Schaden liegt bei mehr als einer Million Euro.
Wie weiter für die Betroffenen?
Drei Familien sollen in den kommenden Wochen von ihren provisorischen Unterkünften bei Freunden und Familie in freie Wohnungen in dem Ort ziehen können. Eine Familie wird wohl nach Lübeck umziehen, so Bürgermeister Markus Kreft. Die Selmsdorfer hatten ihre Hilfsangebote über eine Chatgruppe koordiniert und auch ein Spendenkonto eingerichtet. Zusammen gekommen sind bisher knapp 5.000 Euro. Mit den Spenden soll den Opfern des Feuers geholfen werden, einen Neustart zu finanzieren.