Investor will Flüssiggas-Import in Lubmin vorantreiben
In Lubmin bei Greifswald will sich ein privater Investor dafür einsetzten, den Import von Flüssiggas aufzubauen.
Flüssiggas per Schiff aus anderen Teilen der Welt könnte eine Lösung sein, um von russischem Gas unabhängig zu werden. Die Bundesregierung hat Flüssiggasterminals in der Ostsee angekündigt. Lubmin bei Greifswald könnte ein möglicher Standort sein, wo das Gas angelandet und dann per Leitung weiterverteilt wird. Ein privater Investor will den Import vorantreiben.
Lubmin hofft auf Arbeitsplätze
Das Unternehmen heißt Deutsche Regas. Es plant, bis zu 4,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich in das deutsche Fernleitungsnetz einzuspeisen. Die Firma sitzt in Lubmin. Der Lubminer Bürgermeister Axel Voigt hat die Pläne bestätigt. Er sagt, die gemeinsame Vorarbeit sei sehr professionell und zielführend gewesen. Voigt hofft außerdem, dass mit dem Projekt in Lubmin neue Arbeitsplätze entstehen. Bis zu 320 Stellen könnten es sein. Auch Gascade, das Unternehmen, das den Gasknotenpunkt dort betreibt, hat bestätigt, eine Anfrage von Regas erhalten zu haben.
Bisher wird geprüft
Das erste Flüssiggas soll im Dezember in Lubmin anlanden. Dafür müssten im September die Bauarbeiten starten. Denn das Gas muss vom Tanker in die Leitung kommen. Die Schwierigkeit in Lubmin ist, dass das Wasser im Bodden recht flach ist. Tiefgehende Schiffe kommen dort nicht hin. Regas will das gelieferte, flüssige Erdgas auf einem Tanker vor Rügen zwischenlagern, dann mit kleineren Schiffen zu einer schwimmenden Umwandlungsstation bringen. Dort wird es erwärmt - regasifiziert - und kommt danach per Pipeline an Land. Dort wird eine Anschlussstelle benötigt, damit das Gas in die bestehende Leitung eingespeist werden kann. Doch bisher gibt es noch keine Genehmigung, die Prüfung läuft.
Keine Lieferverträge
Woher das Gas kommen soll, wollte das Unternehmen bisher nicht bekanntgeben. Noch gäbe es auch keine Verträge, weil das Projekt noch nicht genehmigt ist. Ein Vertreter des Unternehmens hat auf NDR Anfrage aber erklärt, dass es mehr Anfragen von LNG-Produzenten gäbe, als Regas überhaupt Kapazitäten habe.
