Gastgewerbe trotz vieler Buchungen unter Druck
Mecklenburg-Vorpommerns Tourismusbranche blickt mit gemischten Gefühlen auf die jetzt beginnende Hauptsaison: Die Buchungslage ist gut, aber die Energiekosten steigen und es fehlt Personal.
Nordrhein-Westfalen ist als erstes Bundesland in die Sommerferien gestartet - und damit beginnt auch im Nordosten die umsatzstärkste Zeit des Jahres im Gastgewerbe. Hotels, Pensionen und Ferienhäuser sind gut bis sehr gut gebucht - vor allem an der Küste und anderen touristischen Hochburgen. Anders sieht es im Binnenland aus, wie Lars Schwarz, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, erläuterte: Dort gebe es deutlich weniger Buchungen als noch vor der Pandemie.
Steigende Kosten können nicht mehr reingeholt werden
Auch die Preise bereiten seinen Angaben zufolge vielen Beteiligten aus der Branche Kopfzerbrechen - vor allem für Energie. Die Kosten seien infolge des Krieges in der Ukraine gestiegen, viele Urlauber hätten aber schon vorher gebucht, als die Preise noch niedriger waren. Das heißt für die Betriebe: steigende Kosten bei gleichbleibenden Einnahmen. Schwarz rechnet für die kommenden Wochen insgesamt mit überwiegend guten Umsätzen. Er geht davon aus, dass viele Zimmer ausgebucht sein werden.
Reduzierte Bewirtung wegen Personalmangel
Seine Prognose aus der Hochphase der Corona-Pandemie, dass die Gastronomie sich verändern werde, sieht Schwarz als bestätigt an. Zwar hätten die Unternehmen gar nicht so viele Fachkräfte verloren, jedoch fehlten aktuell sowohl im Service als auch in den Küchen Aushilfen und Seiteneinsteiger, die sich während der langen Schließzeiten umorientiert haben. Dies führt Schwarz zufolge zu reduzierten Menü-Karten, geringeren Platzkapazitäten und eingeschränkten Öffnungszeiten.