Coronavirus-Blog: Bundestag beschließt Regeln für den Herbst
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 8. September 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Infektionsschutzgesetz: Bundestag hat Corona-Regeln für den Herbst beschlossen
- NDR Info Interview: Gesundheitsminister Lauterbach sieht Deutschland gut vorbereitet
- Niedersachsen: Verwaltungsgerichte bestätigen Tätigkeitsverbot für Ungeimpfte
- Bundesbildungsministerin aktuell gegen Maskenpflicht in Schulen
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 1.350 in Schleswig-Holstein, 5.685 in Niedersachsen, 685 in Hamburg, 726 in Mecklenburg-Vorpommern und 291 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 42.057 neue Fälle - Sieben-Tage-Inzidenz bei 223,1
Der Coronavirus-Blog geht in die nächtliche Pause
Das war es für heute mit der aktuellen Berichterstattung im Coronavirus-Blog. Vielen Dank für Ihr Interesse. Nach einer kurzen Pause sind wir am Freitagmorgen mit einem neuen Blog wieder für Sie da.
Neue Corona-Regeln: Kritik aus Schleswig-Holstein
Nachdem der Bundestag das neue Infektionsschutzgesetz beschlossen hat, gibt es erste Reaktionen aus Schleswig-Holstein. Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn ärgerte sich darüber, dass im Fernverkehr weiterhin Maskenpflicht herrscht, während sie in anderen Bereichen aufgehoben werden soll: "Das kann kein Mensch verstehen, dass sie das im Flugzeug nicht brauchen, in der Disko auch nicht und im Fernzug dann plötzlich die Maske aufziehen müssen", sagte er. Ob Fahrgäste auch im Nahverkehr eine Maske tragen müssen, ist Ländersache. Pro Bahn fordert daher, dass Schleswig-Holstein dort die Maskenpflicht abschafft.
Kritik am neuen Infektionsschutzgesetz kommt auch von der FDP. Ex-Gesundheitsminister Heiner Garg sagte, er vermisse einen Plan, wie die Maßnahmen langfristig heruntergefahren werden könnten. Corona solle in Zukunft wie jeder andere ernstzunehmende Atemwegsinfekt behandelt werden, so Garg.
291 Corona-Neuinfektionen im Land Bremen
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben heute 291 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert: 230 in der Stadt Bremen und 61 in Bremerhaven. In der vergangenen Woche waren 186 neue Fälle gemeldet worden, davon 127 in Bremen und 59 in Bremerhaven. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gibt es den Angaben zufolge nicht. Im Vergleich zur Vorwoche steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Bremen von 266,0 auf 273,5 (Vortag: 261,7). In Bremerhaven sinkt die Inzidenz im Vergleich zur Vorwoche von 320,5 auf 262,4 (Vortag: 260,7).
Corona in MV: 726 Neuinfektionen - drei weitere Todesfälle
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 726 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 114 Fälle mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 3. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 288,3 (+6,8). Der Inzidenzwert der Corona-Patienten, die innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurden (Hospitalisierungsinzidenz), liegt bei 2,7 (+0,2). Nach den Zahlen der Behörden liegen aktuell 17 Personen (-1) mit Covid-19 auf einer Intensivstation. Laut Intensivregister werden fünf (-3) Menschen invasiv beatmet.
Niedersachsen: Wohl keine schärferen Corona-Regeln
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) rechnet zunächst nicht mit einer Verschärfung der Corona-Regeln im Land. "Sollte das Virus in den kommenden Wochen und Monaten keine neue, deutlich gefährlichere als die derzeit vorherrschende Omikron-Variante BA.5 hervorbringen, sehe ich dem Herbst und Winter vorsichtig optimistisch entgegen. Dann werden wir in Niedersachsen möglicherweise sogar mit den derzeit geltenden Basisschutzmaßnahmen auskommen", sagte sie.
Dennoch sei es richtig, dass die Länder mit dem vom Bundestag beschlossenen neuen Infektionsschutzgesetz wieder mehr Eingriffsmöglichkeiten erhalten sollen. Behrens sprach von einem "vorbeugenden Brandschutz". Sie bedauerte allerdings, dass der Bund keine einheitlichen Schwellenwerte für die Belastung der Krankenhäuser und eine Verschärfung der Maßnahmen vorgibt.
Verwaltungsgerichte bestätigen Tätigkeitsverbot für Ungeimpfte
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg und das Oldenburger Verwaltungsgericht haben heute in Urteilen Arbeitsverbote für Ungeimpfte bestätigt. In Lüneburg scheiterte den Angaben zufolge ein Zahnarzt aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim mit seiner Beschwerde gegen einen Beschluss seines örtlichen Gesundheitsamtes, in Oldenburg eine zahnmedizinische Fachangestellte. Beide waren nicht gegen das Coronavirus geimpft und verstießen damit gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Die Gerichte verwiesen auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 27. April dieses Jahres. Das hatte bestätigt, dass die einrichtungsbezogene Nachweispflicht bezüglich einer Covid-19-Immunität sowie das daran geknüpfte Betretungs- und Tätigkeitsverbot verfassungsgemäß seien. Die wissenschaftliche Erkenntnislage habe sich seit der Entscheidung nicht grundlegend geändert. Deshalb sei nicht von einer offenkundigen Verfassungswidrigkeit des entsprechenden Paragrafen 20a im Infektionsschutzgesetz auszugehen.
Impfung mit neuen Corona-Impfstoffen im Norden angelaufen
Die Impfungen mit den an die Omikron-Variante angepassten Covid-19-Impfstoffen sind heute in Schleswig-Holstein nach ersten Rückmeldungen aus dem Gesundheitsministerium gut angelaufen. Ein hoher Andrang habe erwartungsgemäß aber nicht geherrscht. Schleswig-Holstein habe im Bundesvergleich bereits die höchsten Impfquoten bei der Auffrischimpfung. Hinzu kommt, dass viele Personen kürzlich genesen seien, sodass für sie eine Auffrischimpfung noch nicht empfohlen werde. Das Ministerium rate grundsätzlich, den Impfstatus zu prüfen und Impfangebote anzunehmen.
Bundestag hat Corona-Regeln für den Herbst beschlossen
Der Bundestag hat heute in Berlin die gesetzlichen Änderungen zum Corona-Schutz bis zum kommenden Frühjahr beschlossen. Bei der namentlichen Abstimmung stimmten 386 Abgeordnete für und 313 gegen das neue Infektionsschutzgesetz. "Wir sind sehr gut vorbereitet, und wir werden die Lage im Griff haben", sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei der abschließenden Debatte. Mit besseren Impfstoffen und Medikamenten, deutlich mehr Daten über die Infektionslage und dem geänderten Infektionsschutzgesetz werde man auf jede mögliche Entwicklung in der Pandemie reagieren können, versicherte er.
Vorgesehen sind in dem Gesetz einige wenige bundesweite Basisschutzmaßnahmen. Über alle weiteren Schritte entscheiden die Bundesländer je nach Infektionsgeschehen. Im Gesundheitswesen gilt ab Oktober eine FFP2-Maskenpflicht, ebenso im Fernverkehr in Bahnen und Bussen. Fluggäste müssen dagegen keine Masken mehr tragen. Die Union kritisierte diese Änderung, die die Koalition erst im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens eingebracht hatte, als fragwürdig und unverständlich. Die Bundesländer können von Oktober an Maskenpflichten in öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Gaststätten, Behörden, Sporthallen oder Theatern vorschreiben - müssen es aber nicht. Wenn eine Überlastung des Gesundheitswesens oder der kritischen Infrastruktur droht, können die Länder verschärfte Masken- und Testpflichten sowie Abstandsgebote und Beschränkungen für Veranstaltungen vorschreiben. Schulen und Kitas sollen offengehalten werden. Nur wenn der Präsenzunterricht andernfalls eingestellt werden müsste, sollen Kinder ab der fünften Klasse mit Masken unterrichtet werden. Wenn der Bundesrat Ende kommender Woche ebenfalls zustimmt, treten die Regeln am 1. Oktober in Kraft und gelten bis zum 7. April 2023.
MV stellt Millionen für Impfzentren und Testeinrichtungen bereit
Mecklenburg-Vorpommern bereitet sich auf eine wieder steigende Zahl von Corona-Infektionen im Herbst vor. Der Landtag billigte heute Pläne der Landesregierung, aus dem MV-Schutzfonds Mittel zur Finanzierung der Impfzentren und von Testeinrichtungen in ländlichen Regionen bereitzustellen. Für den Betrieb der acht Impfzentren in den Kreisen und kreisfreien Städten sind 12 Millionen Euro vorgesehen. Für Testeinrichtungen plant das Land Fördermittel von 800.000 Euro ein. Die Landesregierung hatte am Dienstag eine Corona-Strategie für Herbst und Winter beschlossen. Reisebeschränkungen, Schulschließungen oder strenge Kontaktverbote soll es demnach in MV nicht mehr geben. Stattdessen soll ein Acht-Punkte-Plan dabei helfen, die Pandemie im Griff zu behalten. Die Regierung will weiter für Schutz- und Auffrischungsimpfungen werben und auch für ausreichend Impfmöglichkeiten sorgen.
Pflegeverband fordert Aussetzung der Corona-Impfpflicht
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste hat den Hamburger Senat aufgefordert, die Corona-Impfpflicht für Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen auszusetzen. "Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist völlig aus der Zeit gefallen und muss sofort komplett ausgesetzt werden", erklärte der Landesvorsitzende des Verbandes, Frank Wagner. Die Pflegeeinrichtungen in Hamburg müssten davor bewahrt werden, erneut alle Impfpässe der Beschäftigten kontrollieren zu müssen. Laut Infektionsschutzgesetz sind die Einrichtungen verpflichtet, den Gesundheitsämtern zum 1. Oktober zu melden, welche ihrer Beschäftigten bereits eine Booster-Impfung erhalten haben. Für die Pflegeeinrichtungen sei damit ein hoher bürokratischer Aufwand verbunden. Immer mehr Landkreise und sogar Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen hätten die Impfpflicht bereits außer Vollzug gesetzt, bevor sie zum Jahresende komplett auslaufe.
Malteser: Aktuelle Infektionsschutzregeln überlasten Pflegepersonal
Die Malteser-Pflegeeinrichtungen kritisieren, dass die Refinanzierung von Kontrollen der Infektionsschutzregeln in Pflegeeinrichtungen teilweise ausgelaufen ist. Träger befürchteten, dass diese Zusatzaufgaben dauerhaft vom Einrichtungspersonal gestemmt werden müssen, heißt es vonseiten der Malteser Wohnen & Pflegen gGmbH. Auf mehr Bürokratie folge weniger Personal und damit weniger Zeit für die Versorgung von Pflegebedürftigen. Einrichtungen der Langzeitpflege müssten weiterhin zeitintensive Maßnahmen zum Infektionsschutz umsetzen, darunter Einlasskontrollen, Zertifikatskontrollen und Dokumentation der Vorgänge. Bis Juni 2022 hätten Pflegeeinrichtungen die Aufwendungen, die durch die Umsetzung der Corona-Maßnahmen entstanden sind, wie auch Pandemie-bedingte Einnahmeausfälle, über den sogenannten Pflegerettungsschirm geltend machen können. Das sei nun nicht mehr möglich.
Bundesbildungsministerin aktuell gegen Maskenpflicht in Schulen
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat die Bundesländer dazu aufgerufen, von der Maskenpflicht in Schulen zunächst keinen Gebrauch zu machen. "Die Schülerinnen und Schüler brauchen im neuen Schuljahr so viel Normalität wie möglich", sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Masken seien im neuen Infektionsschutzgesetz, das heute im Bundestag beschlossen wird, in Schulen erst ab der fünften Klasse und nur als letztes Mittel vorgesehen, wenn sonst der Präsenzunterricht gefährdet wäre. Ihre Erwartung sei, dass die Länder von der Regelung bei der derzeitigen Corona-Lage keinen Gebrauch machen würden. Die Lage werde sich nur im Falle einer neuen Virusvariante ändern, die deutlich ansteckender und gefährlicher sei, so Stark-Watzinger.
Podcast: Die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche
Schulschließungen, aufgeteilte Klassen und digitaler Unterricht: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch die Kinder und Jugendlichen in den vergangenen Jahren hart getroffen. Welche Folgen die Pandemie auf die Zukunft der Kinder hat und welche Altersgruppe womöglich besonders von den Einschränkungen durch Covid-19 betroffen gewesen ist, thematisiert der NDR Podcast Dorf-Stadt-Kreis in der neuesten Folge.
UN-Bericht: Menschliche Entwicklung durch Pandemie um fünf Jahre zurückgeworfen
Die Corona-Pandemie und weitere Krisen haben die Entwicklung der Menschheit laut einem UN-Bericht um fünf Jahre zurückgeworfen. Wie das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) berichtete, ging der alljährlich veröffentlichte Index der menschlichen Entwicklung erstmals seit seiner Einführung vor mehr als drei Jahrzehnten in den Jahren 2020 und 2021 zweimal in Folge zurück. Der Index misst durchschnittliche Lebenserwartung, Bildungsniveau und Lebensstandard in Staaten. Der derzeitige Rückgang bedeute, "dass wir früher sterben, weniger gut gebildet sind, dass unsere Einkommen sinken", sagte UNDP-Chef Achim Steiner der Nachrichtenagentur AFP. Der Index der menschlichen Entwicklung war über Jahrzehnte hinweg stetig gestiegen. 2020 und 2021 ging er dann erstmals zurück. Dies habe die Errungenschaften der vorgangegangen fünf Jahre zunichte gemacht. Wichtigster Auslöser des Rückgangs ist dem Bericht zufolge die Corona-Pandemie. Politische, finanzielle und klimabedingte Krisen hätten ebenfalls dazu beigetragen.
Lauterbach: "Ich muss den Menschen erklären, was im Herbst kommen kann"
Deutschland sei im dritten Pandemie-Herbst sehr viel besser vorbereitet als noch in der Vergangenheit, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf NDR Info gesagt. Bundeseinheitliche Corona-Regeln sollen ab 1. Oktober weniger werden. In den Bundesländern können je nach Infektionslage unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden. Länderübergreifend soll in Fernzügen weiterhin eine FFP2-Maskenpflicht gelten, in Flugzeugen soll diese Pflicht jedoch zukünftig entfallen. Lauterbach begründete die umstrittene Regelung mit der deutlich besseren Belüftung in Flugzeugen. Mit Blick auf den gesamten Maßnahmenkatalog zeigte er sich zuversichtlich, dass das geplante Paket für den kommenden Herbst und Winter ausreiche: "Dieses wichtige Gesetz geht in jeden Winkel der Vorbeugung für die Pandemie", so der Gesundheitsminister. Zu Vorwürfen, dass er in der Öffentlichkeit auch bei entspannter Infektionslage als "Mahner" auftrete, sagte Lauterbach: "Ich muss den Menschen erklären, was im Herbst kommen kann."
Umfrage: Corona-Krise hat Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt gestärkt
Die Corona-Krise hat die Menschen in Deutschland laut einer Umfrage sozial sensibler gemacht. 74 Prozent der Befragten unterstützten diese Aussage in einer repräsentativen Erhebung des Hamburger Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung. 60 Prozent gaben an, die Pandemie habe ihre Lebenseinstellung nachhaltig verändert. 83 Prozent sagten, sie stünden Freunden und Nachbarn öfter für Hilfsleistungen zur Verfügung. 86 Prozent der Befragten befürworteten die These, dass für Egoismus in der Gesellschaft immer weniger Platz sei und mehr Zusammenhalt gefragt sei. Die Umfrage wurde Mitte März dieses Jahres durchgeführt. In dauerhaft krisenhaften Zeiten rückten die Menschen mehr zusammen, erklärte der Zukunftsforscher Horst Opaschowski. Dabei seien 75 Prozent bereit, sich selbst mehr zu helfen und nicht alle Probleme einfach dem Staat zu überlassen.
Neue Corona-Impfstoffe jetzt in Schleswig-Holstein verfügbar
Die an die Omikron-Variante angepassten neuen Covid-19-Impfstoffe sind in Schleswig-Holstein von heute an einsatzbereit. Die Impfstoffe von Biontech und Moderna sollen ausschließlich für Auffrischimpfungen verwendet werden. Den Großteil der Impfungen wird es laut Gesundheitsministerium im niedergelassenen Bereich geben. Die 15 Impfstellen des Landes bekämen vorerst nur eine geringe Menge der neuen Impfstoffe. Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) hatte betont, dass nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission niemand auf einen neuen Impfstoff warten solle, wenn eine Auffrischung ansteht. Auch die bisherigen Impfstoffe schützten gut vor schweren und schwersten Krankheitsverläufen.
Bundestag stimmt über neues Infektionsschutzgesetz ab
Die Ampel-Koalition will heute im Bundestag neue Corona-Regeln für Herbst und Winter beschließen. Der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sieht unter anderem die Möglichkeit für die Bundesländer vor, ab 1. Oktober eine Maskenpflicht in öffentlich zugänglichen Innenräumen wie Geschäften und Restaurants zu verhängen. Bundesweit soll eine FFP2-Maskenpflicht in Fernzügen, Pflegeheimen, Kliniken sowie in Arztpraxen gelten. Für Flugreisende soll hingegen die Maskenpflicht in den Maschinen fallen. Hintergrund der Pläne ist die Erwartung in Wissenschaft und Politik, dass die Corona-Fallzahlen nach dem Sommer wieder deutlich ansteigen könnten.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz bei 137,8
In Hamburg beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen aktuell 137,8 - das meldet am Morgen das Robert Koch-Institut. Trotz eines leichten Anstiegs hat die Hansestadt im Ländervergleich weiterhin die geringste Inzidenz. Gestern lag der Wert bei 131,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Vorwoche: 101,6). Binnen 24 Stunden gab es in Hamburg 685 neue laborbestätigte neue Corona-Fälle (gestern: 282). Drei weitere Infizierte starben.
5.685 neue Corona-Fälle in Niedersachsen - Inzidenz steigt leicht
Laut Robert Koch-Institut sind in Niedersachsen 5.685 weitere Corona-Fälle gemeldet worden (gestern: 6.279, Vorwoche: 4.392). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt bei 279,8 (gestern: 265,4; Vorwoche: 265,9). Elf weitere Menschen starben landesweit im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
RKI: Bundesweit 42.057 Neuinfektionen - Inzidenz beträgt 223,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen mit 223,1 angegeben. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 217,2 gelegen (Vorwoche: 237,3; Vormonat: 389,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 42.057 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 39.396) und 117 Todesfälle (Vorwoche: 90) innerhalb eines Tages. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.386.089 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Inzidenz in Schleswig-Holstein leicht auf 215,8 gestiegen
In Schleswig-Holstein ist laut Robert Koch-Institut (RKI) eine Corona-Inzidenz von 215,8 Neuinfektionen je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen registriert worden. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 210,6 gelegen - vor einer Woche bei 237,4. Insgesamt wurden 1.350 Corona-Neuinfektionen gemeldet, eine Woche zuvor waren es 1.385. In den Kliniken wurden 239 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus behandelt (Vorwoche: 290). Auf den Intensivstationen lagen 17 Corona-Patienten - sieben weniger als eine Woche zuvor. Von ihnen wurden sieben beatmet. Die Hospitalisierungsinzidenz lag bei 3,50. Sie gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Eine Woche zuvor hatte diese Zahl bei 4,16 gelegen.
Weitere Ehrung für Biontech-Gründer
Die Gründer des Mainzer Biotechnologie-Unternehmens Biontech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, sowie die Forscherin Katalin Karikó können sich seit der Entwicklung ihres Impfstoffs gegen Corona vor Preisen kaum retten. Gestern kam noch ein weiterer hinzu: In Hannover wurde ihnen der Deutsche Immunologie-Preis verliehen. Die sehr schnelle Entwicklung des mRNA-basierten Impfstoffs gegen Covid-19 wäre ohne die jahrzehntelange Forschung in der Krebsbekämpfung nicht möglich gewesen. In dieser Richtung forscht Biontech auch in Zukunft weiter.
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Corona-Liveticker am Donnerstag startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Donnerstag, 8. September 2022 - wollen wir Sie wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie im Blog vom Mittwoch nachlesen.