UKE: Erste Besetzungsprobleme auf der Intensivstation
Die Pflegekräfte auf den Intensivstationen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) machen offenbar ernst: Nach Informationen von NDR 90,3 weigern sich die Beschäftigten jetzt einzuspringen, wenn Kolleginnen oder Kollegen erkranken.
Schon am vergangenen Freitag, dem ersten Tag der Aktion, habe sich die Situation deutlich zugespitzt, berichten Pflegekräfte NDR 90,3. Auf einer der zwölf Intensivstationen habe eine Nachtschicht nur noch mit größter Not besetzt werden können. Am Wochenende habe es dann auf einer Station einen Personalschlüssel von eins zu fünf gegeben. Das bedeutet: Eine Pflegekraft musste sich um fünf Intensivpatienten kümmern. Eigentlich sollen es nur zwei Patienten oder Patientinnen sein.
Druck auf Klinikleitung soll erhöht werden
Bis zum Jahresende wollen die Pflegekräfte der Intensivstationen nicht mehr für kranke Kolleginnen und Kollegen einspringen. So wollen sie den Druck auf die Klinikleitung des UKE erhöhen, die Arbeitsbedingungen auf den Intensivstationen zu verbessern. Konkret fordern sie eine regelhafte und verbindliche Betreuung mit einem Personalschlüssel von eins zu zwei. Das UKE hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, dass es intensive Gespräche gebe, um die Situation zu verbessern. Am Mittwoch sollen weitere Gespräche folgen.
Auch die Wissenschaftsbehörde hatte sich zuletzt eingeschaltet. Sie hatte dem allgemeinen Fachkräftemangel die Schuld an der Situation gegeben.
Schritt zum Selbstschutz
Die UKE-Intensivpflegekräfte hatten einen Brief an die Klinikleitung geschrieben und angekündigt, auf den Intensivstationen nicht mehr für kranke Kolleginnen und Kollegen einspringen zu wollen. Wenn der UKE-Vorstand nicht handele, müssten sie sich eben selbst schützen, hieß es in dem Brief.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hatten wie die Formulierung "Dienst nach Vorschrift" missverständlich so verwendet, als wenn sie in dem Brief der UKE-Intensivpflegekräfte gestanden hätte. Dem ist nicht so. Wir haben die Formulierung jetzt ersetzt.
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