Deutlich mehr Geld für Beschäftigte in Hamburger Gastronomie
Beschäftigte in der Gastronomie und den Hotels in Hamburg bekommen bald deutlich mehr Geld. Die Branchen-Gewerkschaft NGG hat sich mit dem Hotel- und Gaststättenverband auf einen Tarifvertrag geeinigt.
Fachkräftemangel ist überall ein großes Thema, aber besonders in der Gastronomie. Weil viele Beschäftigte der Branche in der Pandemie den Rücken kehrten, ist die Personallage schwierig. Helfen können aus Sicht der Gewerkschaft höhere Löhne.
Ein Drittel mehr beim Einstiegslohn
In drei Stufen soll nun der Einstiegslohn auf über 13 Euro pro Stunde steigen - das sind 34 Prozent mehr als bisher. So klettert der tarifliche Mindestlohn für Branchenneulinge in der untersten Entgeltgruppe um 11 Prozent auf 11,07 Euro, im Oktober auf 12,34 Euro und im Juni 2023 auf 13,35 Euro je Stunde, wie die NGG mitteilte.
Auch für die ausgebildeten Fachkräfte ist demnach eine deutliche Erhöhung in drei Stufen vorgesehen: Die Beschäftigten in Hotels, Restaurants und Gaststätten sollen von April an monatlich 190 Euro, von Oktober an noch einmal 220 Euro sowie von Juni 2023 an weitere 175 Euro mehr Geld bekommen - bei einer Laufzeit bis Ende des kommenden Jahres.
Fast 10.000 Beschäftigte abgewandert
Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt die Branche in Hamburg zurzeit knapp 46.000 Menschen. Während der Pandemie haben nach Angaben der NGG fast 10.000 Beschäftigte wegen unsicherer Perspektiven und Lohneinbußen in der Kurzarbeit das Hamburger Gastgewerbe verlassen. "Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in der Hansestadt so stark getroffen wie kaum eine andere Branche", sagte NGG-Regionalchefin Silke Kettner. Mit dem starken Lohnplus könne es gelingen, viele der abgewanderten Beschäftigten wieder zurückzuholen.
Der Arbeitgeberverband Dehoga stellt Gäste schon darauf ein, dass sie die Lohnerhöhungen bezahlen werden - über höhere Preise auf den Speisekarten.
