Ein Raum mit Stockbett und Tisch in der Notunterkunft Friesenstraße in Hamburg © picture alliance / dpa Foto: Hannah Wagner

In Hamburg endet das Winternotprogramm für Obdachlose

Stand: 30.03.2023 19:02 Uhr

Frostnächte und Regen - so richtig ist der Frühling noch nicht in Hamburg angekommen. Trotzdem endet am Freitag das Winternotprogramm für Obdachlose.

Am Freitagabend können wohnungslose Menschen zum vorerst letzten mal einen der rund 800 zusätzlichen Schlafplätze ansteuern. Seit November waren diese zu knapp 80 Prozent belegt, heißt es von der Sozialbehörde. Rund 600 Betroffene müssen sich jetzt wieder andere Schlafplätze in der Stadt suchen - im Zweifel auf der Straße. Bei extremen Wetterlagen gibt es laut Sozialbehörde aber Not-Angebote.

Tagsüber waren die Unterkünfte des Winternotprogramms auch in diesem Winter wieder dicht. Das sorgt jedes Jahr für Kritik, etwa von Sozialverbänden.

"Hinz&Kunzt" fordert ganzjähriges Angebot

Das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" kritisierte das Ende des Winternotprogramms. "Obdachlose benötigen ganzjährig einen Rückzugsort - und sie brauchen echte Perspektiven", sagte "Hinz&Kunzt"-Geschäftsführer Jörn Sturm. Die ganzjährigen Unterkünfte für Obdachlose sollten am besten dezentral, ganztägig geöffnet und mit Einzelzimmern sein. "Nur so haben die Menschen die Chance, sich zu stabilisieren und eine Perspektive zu entwickeln", sagte Sturm.

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Bündnis gegen Wohnungsnot macht mit bunten, aktivistischen Pappkartons auf das Ende des Winternotprogramms aufmerksam. © Screenshot
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Bündnis macht auf Wohnungsnot aufmerksam

"Wohnungen für alle" fordert das Hamburger Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot. In der Innenstadt gab es eine Aktion. 1 Min

Tagesaufenthaltsstätte und Bahnhofsmission als Anlaufpunkte

Mitte Januar dieses Jahres öffnete die Tagesaufenthaltsstätte an der Spaldingstraße - auch um die Szene rund um den Hauptbahnhof zu entzerren. Bis Ende Juni bleibt sie mindestens. An einer dauerhaften Lösung wird laut Sozialbehörde gearbeitet. Und eine weitere Anlaufstelle für Obdachlose kehrt zurück. Am Freitagabend öffnet die Bahnhofsmission wieder ihre Türen, in einem neuen Gebäude zwischen Kunsthalle und Hauptbahnhof und mit einem neuem Angebot. Dort ist jetzt auch eine Notpflegestation für Obdachlose angesiedelt.

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Ein warm angezogener Mann sitzt in der Innenstadt und sammelt Spenden. © dpa Foto: Daniel Bockwoldt

Vertreibt die Hamburger Polizei Obdachlose aus der Innenstadt?

Diesen Vorwurf hat das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" erhoben. Demnach seien bettelnde Menschen häufiger nicht mehr an ihren Plätzen. (09.03.2023) mehr

Blick in die Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose in der Hamburger Spaldingstraße. © NDR Foto: Frauke Reinig

Neue Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose in Hamburg eröffnet

In der Spaldingstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs wurde am Freitag eine neue Unterkunft eröffnet. Tagsüber können dort rund 100 Personen gleichzeitig Platz finden. (20.01.2023) mehr

Eine obdachlose Person liegt bei Minus-Graden auf einer Bank in der Hamburger Innenstadt. © picture-alliance/dpa Foto: Kay Nietfeld

Hilfe für Obdachlose in Hamburg

Die Stadt Hamburg hat auf ihrer Internetseite Hilfsangebote für Obdachlose gesammelt. extern

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 31.03.2023 | 06:00 Uhr

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