Hamburgs Gewerkschaften fordern 2022 deutlich mehr Lohn
Hamburgs Gewerkschaften geht es dieses Jahr ums Geld. In den anstehenden Tarifverhandlungen sollen höhere Löhne stärker im Mittelpunkt stehen als zum Beispiel Arbeitszeiten.
Die Beschäftigen haben dieses Jahr weniger Geld in der Tasche durch höhere Inflation. Die Inflationsrate lag in den vergangenen Monaten bei über 5 Prozent - so viel wie zuletzt in den 1990-er-Jahren. Jan Koltze von der Chemie-Gewerkschaft IG BCE meint: Gerade Preistreiber wie die Energiekosten wirkten sich auf das Leben der Beschäftigten aus. Das werde in den nächsten Verhandlungen eine Rolle spielen. Passenderweise starten am Mittwoch die Verhandlungen um mehr Geld für rund 3.000 Angestellte aus der Energiebranche in Hamburg. Die Gewerkschaft IG Metall fordert 6 Prozent mehr Lohn und für Auszubildende ein Plus von 80 Euro.
Weltwirtschaftsinstitut warnt
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat bereits davor gewarnt, dass überhöhte Lohnforderungen die Inflation in diesem Jahr weiter anheizen könnten. Das HWWI rechnet im Moment damit, dass sich die Inflationsrate bis 2023 wieder beim empfohlenen Wert von 2 Prozent einpendeln wird. Eine sogenannte Lohn-Preis-Spirale, die die Inflation immer weiter in die Höhe treibt, ist auch nach Angaben der Europäischen Zentralbank derzeit unwahrscheinlich.
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