Erwartungen der Hamburger Wirtschaft sind getrübt
Hamburgs Wirtschaft steht auch 2022 vor großen Herausforderungen. Die Corona-Pandemie hat die Aussichten wieder eingetrübt. Die Handelskammer spricht trotzdem von einer "stabilen Lage".
Im Herbst waren die meisten davon ausgegangen, dass sich die Wirtschaft erholt. Dann kam die neue Corona-Variante und mit ihr auch wieder mehr Unsicherheit. Malte Heyne von der Handelskammer vergleicht es mit einer mühsamen Fahrradtour den Berg hinauf, bei der kurz vor dem Gipfel auch noch Gegenwind aufkommt.
Lieferengpässe erschweren das Geschäft
Neben der Pandemie belasten aber auch der Fachkräftemangel, Lieferengpässe sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise die Unternehmen stark. Wie aus dem Konjunkturbericht der Handelskammer hervorgeht, erwarten fast 73 Prozent der Unternehmen ein unverändertes oder nachlassendes Geschäft. Nur etwas mehr als ein Viertel der befragten Firmen blicke positiv auf die Geschäftserwartung. "Gerade die Lieferengpässe schwächen den Außenhandelsstandort Hamburg enorm", sagt Heyne. Einige Unternehmen haben demnach volle Auftragsbücher, müssen aber trotzdem Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, weil das Material nicht ankommt.
Hohe Energie- und Rohstoffpreise
Aber auch die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise sind laut dem aktuellen Konjunkturbarometer eine Gefahr. Das sagen 45 Prozent der befragten Unternehmen - mehr als doppelt so viele wie noch vor einem Jahr.
HWWI ist entspannt
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) sieht die Lage dennoch positiv und erwartet, dass die deutsche Wirtschaft insgesamt bis zur Jahresmitte wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ist. Auch die starke Inflation von mehr als fünf Prozent aus dem vergangenen Jahr wird sich laut HWWI nicht wiederholen. Gas- und Strom bleiben demnach aber auf absehbare Zeit teuer.
616 Unternehmen wurden befragt
Von Mitte Dezember bis Mitte Januar nahmen 616 Unternehmen an der Konjunkturbefragung teil, der Zeitraum war unter anderem geprägt von der Ungewissheit durch die Virusvariante Omikron und möglichen neuen Einschränkungen des sozialen und wirtschaftlichen Lebens.
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