BSU-Jahresbericht: Deutlich mehr Schiffsunfälle gezählt
Die Zahl der Schiffsunfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das geht aus der Jahresbilanz der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg hervor. Besonders häufig sind demnach Unfälle mit Sportbooten.
August 2021: Vor Langeoog segelt eine kleine Jacht mit drei Menschen an Bord, der Wind nimmt zu, das Schiff kentert und sinkt. Trotz Rettungsweste kann einer der Segler nicht mehr gerettet werden, er wird bis heute vermisst. Dieses und zahlreiche weitere Unglücke mit Sportbooten auf Nord- und Ostsee hat die Hamburger Bundesstelle untersucht. Auffallend häufig dabei sind Probleme und Zusammenstöße, weil sich Sportbootskipper auf den Autopiloten verlassen haben.
Technische Probleme bei alten Kuttern
Ein zunehmendes Problem ist laut Bundesstelle, dass viele Fischkutter an Nord- und Ostsee in die Jahre gekommen sind - und sich deshalb technische Probleme häufen. Gleich zwei Kutter sind im vergangenen Jahr innerhalb einer Woche in der Elbmündung gesunken.
Mehr als 130 Seeunfälle gezählt
Insgesamt hat die BSU im vergangenen Jahr mehr als 130 Seeunfälle gezählt, ein Plus von rund 20 Prozent. Erfreulich laut Behörde: In der Berufsschifffahrt, also zum Beispiel auf Containerschiffen und auf Tankern, sind Unfälle sehr selten. Allerdings sind dabei auch 2021 zwei Seeleute ums Leben gekommen.