Müllbehälter in Hamburger S-Bahnen sollen verschwinden
Die Hamburger S-Bahn baut alle Müllbehälter in den Zügen ab. Das hat NDR 90,3 exklusiv erfahren. Bald können Fahrgäste ihren Abfall nur noch auf den Bahnhöfen entsorgen.
Der leere Kaffeebecher, das feuchte Taschentuch, die Bananenschale - bald kann man sie nicht mehr schnell in die grauen Klappboxen werfen, die zwischen den Sitzreihen hängen. 16 Müllbehälter sind es pro Waggon - doch 21 Waggons haben schon keine mehr. Bis Anfang nächsten Jahres sind alle Müllbehälter in Hamburgs S-Bahnen der älteren Baureihe verschwunden. Danach kommt die neue Baureihe dran, wie NDR 90,3 erfuhr.
Es geht um mehr Sauberkeit in der S-Bahn
Landet der Müll dann nicht auf dem Boden? Nein, glaubt eine Bahnsprecherin: "Es klingt paradox, aber hier geht es um mehr Sauberkeit in der S-Bahn. Die kleinen Müllbehälter sind oft überfüllt." Dann liege der Abfall oft in der Bahn rum, das wolle man verhindern. Es sei auch keine Maßnahme gegen Pfandsammlerinnen und Pfandsammler, die manchmal rüde die Behälter abklappern.
Erfahrungswerte zeigen: Müll nimmt nicht zu
Zudem verzichteten Berlins S-Bahn und Hamburgs U-Bahn schon länger auf Müllbehälter im Zug. Fahrgäste hielten sich nur kurz in einer S-Bahn auf, viel kürzer als im ICE, und an jedem S-Bahnsteig gebe es Abfalleimer, sagt die Bahnsprecherin.
Ihr Fazit lautet: "Die Erfahrungen zeigen, dass der Müll in den Fahrzeugen nicht zunimmt", sie also nicht schmutziger werden. Und das Reinigungspersonal könne sich künftig anderen Aufgaben widmen.
