Ein Hund mit Maulkorb wird von Polizisten in einen Kofferraum geladen © Screenshot

Attacke auf Zweijährige in Rahlstedt: Hund eingeschläfert

Stand: 08.06.2022 12:56 Uhr

Ein zwei Jahre altes Mädchen ist am Montag in einer Wohnung in Hamburg-Rahlstedt von einem Hund angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden. Inzwischen gibt es weitere Details zu dem Tier.

Bei der Polizei war am Montagnachmittag ein Notruf eingegangen: Anwohnende hatten Schreie aus einer Wohnung in der Straße Am Knill gehört. Als die Polizisten und Polizistinnen eintrafen, trafen sie die Mutter und die Großmutter des Mädchens an, die versuchten, den Beiß-Angriff auf das Kleinkind zu stoppen. Mithilfe der Polizei gelang es den Frauen schließlich, das Kind von dem aggressiven Tier zu befreien.

Mädchen schwer am Kopf verletzt

Das Mädchen erlitt lebensgefährliche Gesichts- und Kopfverletzungen. Mit einer Notoperation konnte der Zustand des Kindes stabilisiert werden. Auch die Oma des Kindes wurde von dem Hund gebissen. Sie erlitt Wunden an den Beinen und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.

Hund hatte schon früher ein Mädchen verletzt

Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich bei dem Besitzer des Hundes um den Onkel des Mädchens, der das Tier während eines Urlaubs zur Pflege bei seinen Angehörigen abgegeben hatte. Der Hund, bei dem es sich offenbar um einen Bulldog-Mischling handelte, ist den Behörden schon länger bekannt. 2019 habe das Tier einem siebenjährigen Mädchen in Wandsbek ins Ohr gebissen, teilte das Bezirksamt Wandsbek am Dienstag mit.

Die Ermittlungen der Hamburger Behörden waren nach Informationen des Hamburg Journals im Sand verlaufen, da der Halter in Schleswig-Holstein wohnt. Tatsächlich ging er aber wohl in Rahlstedt ein und aus. 2021 ging das Bezirksamt Wandsbek erneuten Hinweisen nach und versuchte, den Hund in der Rahlstedter Wohnung zu finden - ohne Erfolg.

Ermittlungen auch gegen Mutter und Großmutter

Nach dem schlimmen Beißvorfall reagierte das Veterinäramt am Dienstag: Der Bulldog-Mischling "Rocky" wurde eingeschläfert. Gegen den Halter, die Mutter und die Großmutter des Kindes wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, erklärte die Polizei am Mittwoch.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 07.06.2022 | 19:30 Uhr

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