Abriss der alten Rethebrücke soll 100 Millionen Euro kosten
Seit mehr als sechs Jahren ist die neue Klappbrücke im Hamburger Hafen im Einsatz, die Reste der alten Rethe-Hubbrücke sind aber noch nicht weg. Für den Abriss rechnet die Hafenverwaltung HPA mit noch einmal deutlich höheren Kosten als bislang.
Die HPA geht jetzt von 100 Millionen Euro Kosten dafür aus, dass die Hubbrücke aus den 1930er-Jahren komplett abgerissen wird und Schiffe dadurch mehr Platz haben. Zum Vergleich: Der Neubau der Klappbrücken gleich nebenan hat knapp 160 Millionen Euro gekostet.
Sprengung nicht möglich
Bereits vor wenigen Tagen hatte die HPA angekündigt, dass der Abriss noch mehrere Jahre dauert. Hauptgrund dafür ist, dass man sehr vorsichtig beim Abriss vorgehen muss, um die benachbarte neue Retheklappbrücke nicht zu gefährden. Eine Sprengung der Fundamente der alten Rethebrücke ist beispielsweise nicht möglich. Die Planung sieht nun eine Freigabe der vollständigen Durchfahrtsbreite von derzeit 44 auf 64 Meter spätestens Ende 2025 vor. In der Folge heißt das: Schiffe haben bis dahin weniger Platz, um die Rethe, einen Nebenarm der Süderelbe, zu passieren.
Neubau und Abriss sollen zusammen 260 Millionen Euro kosten
Es ist bei weitem nicht die einzige Verzögerung beim Bau an dieser Stelle. Die neue Brücke zu errichten dauerte bereits vier Jahre länger als zunächst geplant. Die HPA ging anfangs von Kosten von weniger als 100 Millionen Euro aus. Mittlerweile summieren sich Neubau und geplanter Abriss auf knapp 260 Millionen Euro.
Hubbrücke wurde 2016 ersetzt
Die alte Hubbrücke über die Rethe war 2016 durch die neue Klappbrücke ersetzt worden. Diese ist mit 104 Metern Spannweite deutlich größer als ihre Vorgängerin und gilt als größte Klappbrücke Europas mit kombiniertem Schienen- und Straßenverkehr. Aber sie hat auch ihre Tücken.
Neue Brücke, neue Probleme
Schon beim Bau der neuen Klappbrücke gab es erhebliche Probleme, er dauerte vier Jahre länger als anfangs geplant und die Kosten verdoppelten sich im Laufe der Zeit. Seit der Einweihung fiel die Klappbrücke mehrmals aus. Nur etwa vier Jahre nach Fertigstellung musste die Brücke wegen eines Defektes an einem der beiden Hydraulikzylinder, die zum Öffnen und Schließen benötigt werden, repariert werden.
Für den Abriss der alten Brücke fand sich zunächst kein Unternehmen, das den Auftrag zu einem vertretbaren Preis haben wollte. Nun sollen die Reste weg sein, wenn die neue Retheklappbrücke fast zehn Jahre in Betrieb ist.
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