Nick Cave ist 65: Eine Musik voller Schmerz
Nick Cave hat in seinem Leben viele Schicksalsschläge einstecken müssen. Vieles davon hat er in seiner Musik verarbeitet. Am 22. September wurde der Australier 65 Jahre alt.
Dunkles Sakko, weißes Hemd, die oberen Knöpfe aufgeknöpft und kinnlanges, schwarzes Haar und immer ein melancholischer Blick: Nick Cave ist der Meister der düsteren Balladen und so tritt er auch auf. Sein Habitus ist der eines Predigers. Ein Sänger, dessen Kunst sich nicht beim ersten Hören erschließt, dessen Songs morbide, emotional, aufwühlend und voller Schmerz sind.
Von Australien nach Europa
Geboren in der Sonne Australiens wächst Nick Cave in behüteten Verhältnissen auf dem Land auf. Zunächst will er Maler werden, doch die Musik schnappt ihn sich zuerst. Mit der Punkband The Birthday Party ging es in den 1980er-Jahren erst nach London und dann nach Berlin. Nick Cave macht sich einen Namen als Punker und Provokateur. Sein Leben ist von Drogen und Alkoholexzessen gekennzeichnet. "Ich hörte auf Drogen zu nehmen, weil sie aufhörten zu wirken. Es macht dich krank und traurig, und ich musste im Grunde aufgeben oder einfach weitermachen, bis ich tot wäre", sagt er über die damalige Zeit.
Nick Cave and the Bad Seeds - seit 40 Jahren auf Tour
Mit der folgenden Band Nick Cave and the Bad Seeds steht er mittlerweile weltweit seit fast 40 Jahren auf der Bühne - gegründet wurde sie 1983. Er wird zum Independent-Rockstar.
Mit der australischen Pop-Queen Kylie Minogue singt er eins der schönsten Liebesduette der Musikgeschichte, indem es aber um kein Liebespaar geht: "Where The Wild Roses Grow". "Ich habe ihr das Lied geschickt und sie war froh, es zu singen", erinnert sich Cave. "Wir hatten diesen Hit. Das war großartig."
Nick Cave - ein vielseitiger Künstler
Nick Cave ist vor allem als Sänger bekannt. Aber er textet und dichtet, schauspielert, schreibt Drehbücher und Romane. Jüngst hat er ein Kinderbuch veröffentlicht und für die erfolgreiche Serie "Peaky Blinders" den Soundtrack geliefert. Im Sara-Hildén-Kunstmuseum in der finnischen Großstadt Tampere sind derzeit von ihm gestaltete Keramikfiguren in einer Ausstellung des bildenden Künstlers Thomas Houseago zu sehen.
Musik hilft Cave, seine Tragödien zu verarbeiten
Neben dem beruflichen Erfolg muss Nick Cave immer wieder private Tragödien wegstecken. Den Vater verliert er bei einem Autounfall, als er noch 19 Jahre jung ist. Zwei seiner vier Söhne sind bereits tot. Sohn Arthur starb stürzt während eines LSD-Trips von einer Klippe. Sohn Jethro starb erst dieses Jahr. Den Schmerz verarbeitet Nick Cave in seiner Musik und seinen Texten.