Quincy Jones spricht in ein Mikrofon und hält einen Arm hoch. © Dominic Favre/KEYSTONE/dpa
Quincy Jones spricht in ein Mikrofon und hält einen Arm hoch. © Dominic Favre/KEYSTONE/dpa
Quincy Jones spricht in ein Mikrofon und hält einen Arm hoch. © Dominic Favre/KEYSTONE/dpa
AUDIO: Quincy Jones: Die Produzenten-Legende wird 90 (4 Min)

Quincy Jones: Die Produzenten-Legende wurde 90

Stand: 14.03.2023 13:32 Uhr

Sein Sound hat Michael Jackson zum Mega-Star gemacht und ihm 28 Grammys beschert. Am 14. März wurde der Musikproduzent Quincy Jones 90 Jahre alt - und ist immer noch im Geschäft.

von Thomas Steinberg

Musiker, Fernseh- und Filmmusikproduzent, Komponist, Musiker, Arrangeur und Bandleader: Quincy Jones ist ein Multi-Talent. Sein Einfluss auf die populäre Musik der letzten 75 Jahre ist unüberhörbar. 79 Grammy-Nominierungen kann er verbuchen, 28 Mal hat er die begehrteste Musik-Trophäe der Welt gewonnen, darunter 1991 den einzigartigen "Grammy Legend Award".

Michael Jackson: Durch Quincy Jones zum Mega-Star 

Michael Jackson und Quincy Jones stehen mit Grammy-Trophäen bei der Verleihung der Grammy Awards im Jahr 1984 nebeneinander. © Dominic Favre/KEYSTONE/dpa
Michael Jackson und Quincy Jones bei der Verleihung der Grammy Awards 1984, bei der Jackson acht der Trophäen gewinnt.

Er hat mit den größten Stars gearbeitet, und auch Michael Jacksons Karriere wäre ohne ihn sicherlich anders verlaufen. Als der aufstrebende Popstar Ende der 1970er-Jahren einen Produzenten für sein erstes Solo-Album suchte, war Quincy Jones, einer der meist respektierten Produzenten und Musiker, genau der Richtige. Bereits die erste Zusammenarbeit "Off The Wall" 1979 war erfolgreich. Drei Jahre später folgte dann "Thriller", das bis heute mit rund 67 Millionen verkauften Exemplaren meistverkaufte Album der Musikgeschichte. 

Quincy Jones' Karriere begann bereits Anfang der 1950er-Jahre. Mit 18 hatte ihn Jazzlegende und Bandleader Lionel Hampton als Trompeter verpflichtet. In Hamptons Band machte sich Jones auch als Arrangeur einen Namen. Er arbeitete unter anderem für seinen Jugendfreund Ray Charles, Count Basie und Duke Ellington. Ende der 1950er-Jahre ging Jones nach Paris, studierte dort und trat auf. Während der zahlreichen Club-Nächte erkannte er: "Die Franzosen wissen mehr über unsere Musik als die Amerikaner. Sie verstehen diese Musik wirklich."

Weitere Informationen
Quincy Jones, US-amerikanischer Musikproduzent, Komponist, Jazztrompeter, Arrangeur und Bandleader © Netflix / Courtesy Everett Collection

"Mister Q" - Quincy Jones zum 90. Geburtstag

Quincy Jones ist, sowohl im Jazz als auch im Pop, einer der weltweit erfolgreichsten Arrangeure und Produzenten. mehr

Frank Sinatras "Fly Me To The Moon": Erster Song auf dem Mond 

In Südfrankreich traf er auch zum ersten Mal Frank Sinatra und produzierte später dessen berühmte Fassung von "Fly Me To The Moon". Einmal rief ihn Sinatra an und erzählte ihm von einem Gespräch mit  US-Astronaut Buzz Aldrin. Der hatte dem Sänger gesagt: "Fly Me To The Moon" war die erste Musik, die er und die anderen 1969 auf dem Mond gehört hatten. 

Er war ebenso für die legendäre Produktion "We Are The World" verantwortlich, bei der unter anderem Diana Ross, Bruce Springsteen, Lionel Ritchie und Paul Simon mitsangen. Auch für Jones war das Lied ein Glücksmoment: "Ich denke, wir hatten Gott auf unserer Seite." 63 Millionen Dollar spielte der Song gegen den Hunger in Äthiopien ein.

"12 Notes On Life and Creativity": Leitfaden zur Selbstentfaltung 

Dreimal war Jones verheiratet, in den 90er-Jahren auch vier Jahre mit der deutschen Schauspielerin Nastassja Kinski liiert. Musikalisch war der siebenfache Vater zuletzt auf dem aktuellen Album des Kanadiers The Weeknd zu hören. Nach mehreren gesundheitlichen Problemen und Eingriffen erschien kürzlich sein Buch "12 Notes On Life and Creativity", ein Leitfaden zur Selbstentfaltung. 

"Eigentlich müsste ich es langsamer angehen lassen", erzählt Jones. Aber er muss weitermachen, er kann nicht anders. Ihm geht es um Musik und eine gute Zeit, so wie einst in "Let The Good Times Roll", gemeinsam mit Stevie Wonder, Bono und Ray Charles. 

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 14.03.2023 | 06:20 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Jazz

Rock und Pop

This Band is Tocotronic, Cover
Podcast von ARD Kultur, rbb, NDR Kultur © ARD

"This Band is Tocotronic" in der ARD Audiothek

Der Podcast von rbb und NDR erzählt die Geschichte der Band. extern

Porträt von Philipp Schmid © NDR Foto: Sinje Hasheider

Philipps Playlist

Philipp Schmid kennt für jede Lebenslage die richtige Musik. Egal ob Pop, Klassik oder Jazz. Träumt Euch zusammen mit ihm aus dem Alltag! mehr

Peter Urban © NDR Foto: Benjamin Hüllenkremer

Urban Pop - Musiktalk mit Peter Urban

Spannende Stories, legendäre Konzerte, bewegende Begegnungen: Peter Urban hat viel erlebt und noch mehr zu erzählen. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mehr Kultur

Das NDR Elbphilharmonie Orchester auf der Bühne des Großen Saals in der Elbphilharmonie © Michael Zapf

Internationales Musikfest Hamburg: Was kann Musik leisten?

Unter dem Motto "Krieg und Frieden beginnt heute das Internationale Musikfest Hamburg. Ein Gespräch mit Alan Gilbert und Christoph Lieben-Seutter. mehr