Zu sehen ist die singende Taylor Swift. © picture alliance / empics / PA Wire Foto: Isabel Infantes

Kinosaal statt Konzerthalle: Der Taylor-Swift-Film im Kino

Stand: 13.10.2023 16:10 Uhr

Taylor Swift bricht alle Rekorde, jetzt auch mit ihrem Film. Schon jetzt ist er der erfolgreichste Konzertfilm aller Zeiten. Unser Kollege Nils Dampz aus San Francisco beantwortet die drei wichtigsten Fragen.

von Nils Dampz

Was können wir da erwarten?

Nils Dampz: Es gibt eine knapp dreistündige Taylor-Swift-Show, die ist spektakulär. Sie spielt aus allen zehn Alben etwas, aus allen zehn Ären. Und in jeder Ära hat sie mindestens ein neues Kostüm an und auch immer ein farblich passendes Mikrofon. Aber, wer die Show schon gesehen hat, der wird nicht groß überrascht sein. Denn es ist mehr oder weniger ein abgefilmtes Konzert, auch fast genauso lang. Es sind 40 von den 44 Songs, die sie auf der Tour spielt. Die sind natürlich mit zig Kameras gefilmt und die fliegen durchs Stadion, Supersound-Luftaufnahmen der Arena in Los Angeles. Aber es sind jetzt nicht noch irgendwelche Interviews oder so. Ich habe nach dem Film mit Maddy und Dana gesprochen und die meinten, es sei fast besser gewesen, den Film zu sehen, als das eigentliche Konzert. Es habe sich angefühlt, als wären sie da. Die beiden Freundinnen fanden es gut, dass sie so viel gesehen haben - mehr, als wenn man unter dem Stadiondach sitzt.

Kommt da Konzertatmosphäre auf?

Dampz: Es sind schon Leute aufgestanden und haben mitgesungen, geklatscht, ein bisschen gejubelt zwischendurch. Es war jetzt aber nicht zu crazy. Es ist niemand ausgerastet, im Gegensatz zu den vielen, die wir da im Film in Großaufnahme im Stadion in Los Angeles gesehen haben. Ich glaube, dass sich auch viele wirklich seit Wochen auf den eigentlichen Start eingestellt und verabredet haben. Ich glaube, dass geht schon noch ein bisschen mehr ab. Aber Maddy und Dana, die haben alles gegeben, fast jeden Song mitgesungen und einen ganz besonders "Our Song". Maddy hat mir erzählt, das sei das erste Lied von Taylor Swift gewesen, das sie je gehört hat. Nun habe sie fast geweint, als sie es im Film wieder gehört hat. Einer der emotionalsten Momente im Film war für mich, als Taylor Swift während des Konzerts die Tochter von Kobe Bryant, des tödlich verunglückten Basketball-Stars, umarmt hat. Bianca Bryant ist sechs Jahre alt, und das war wirklich ein schöner Moment.

Eine Karte kostet rund 20 Euro. Wer sollte da unbedingt reingehen?

Dampz: Alle, die keine Karte mehr für die Konzerte bekommen haben und die Musik lieben. Ich würde nicht reingehen, wenn man eine Karte hat und noch ein Konzert anschauen will. Ich glaube, es ist schon echt gut, diese ganzen Effekte, die Tänzerinnen und Tänzer, die Sängerinnen und Sänger, die Bühne live zum ersten Mal zu erleben und nicht schon irgendwelche Spoiler im Kino gesehen zu haben. Und Maddy, die auch versucht hat, Tickets zu bekommen, sagt, dass das jetzt die bequemste Variante war, ein Taylor-Swift-Konzert anzuschauen - in Boots und Jogginghose. Ihre Freundin Dana, sieht das so wie ich: Ein Konzertfilm kann ein Konzert nicht ersetzen. Aber wenn man bedenkt, wie hart es ist, Tickets zu kriegen - und die beiden haben auch keine bekommen -, dann ist es eine gute Option.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Nachmittag | 13.10.2023 | 17:00 Uhr

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