Oscars 2022: Wo sind die nominierten Filme zu sehen?
Wo laufen die Favoriten "The Power of the Dog" und "Coda", wo "Belfast" und "King Richard"? Mehrere der zehn nominierten der Kategorie "bester Film" sind auf Streamingdiensten zu finden, andere noch im Kino.
In der Nacht von Sonntag auf Montag zum 94. Mal die Oscars verliehen worden, große Sieger des Abends waren die Tragikomödie "Coda" - ausgezeichnet als bester Film - und das Fantasydrama "Dune". Drei Moderatorinnen begleiteten den Abend, bei dem auch zahlreiche Hollywoodstars die begehrten Statuetten überreichten, als es wieder heißt: "And the oscar goes to ...".
Einige der Filme der Königskategorie "bester Film" sind bereits auf DVD erhältlich, andere laufen noch im deutschen Kino, ein paar sind jedoch von Streamingdiensten produziert worden und nur kurz im Kino gelaufen.
"Drive My Car" von Hamaguchi Ryusuke läuft noch im Kino
"Drive My Car" ist nicht nur eine Kurzgeschichte von Haruki Murakami und ein Kritikerliebling. Der dreistündige Film des Japaners Hamaguchi Ryusuke ist auch einer der Lieblingsfilme von Ex-US-Präsident Barack Obama. Darin trauert Schauspieler und Theaterregisseur Yusuke Kafuku (Hidetoshi Nishijima) um seine verstorbene Ehefrau Oto (Reika Kirishima). Auf dem Weg zur Arbeit auf der Insel Hiroshima, wo er Anton Tschechows Theaterstück "Onkel Wanja" inszenieren soll, hört er stets eine Kassette mit ihrer Stimme. Auf den Fahrten kutschiert ihn aus Sicherheitsgründen eine Chauffeurin, die ihn trotz des langen Schweigens besser kennenlernt.
"King Richard" und "Licorizze Pizza" - aktuell noch im Kino
Will Smith spielt in "King Richard", den Vater der legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams. Der Film zeigt die Ursprünge der beiden Tennislegenden in Comptom, den für seine Bandenkriege berüchtigten Stadtteil von Los Angeles. Der Film ist am 24. Februar angelaufen und noch im Kino. Auch "Licorice Pizza" ist dort seit Januar zu sehen. Regisseur Paul Thomas Anderson erzählt nicht nur von einer außergewöhnlichen Liebe und dem Erwachsenwerden, sondern nimmt das Publikum auch auf eine Reise zurück in die 1970er-Jahre mit.
"The Power of the Dog" von Jane Campion auf Netflix
Der erste Kinofilm seit mehr als einem Jahrzehnt der neuseeländischen Regisseurin Jane Campion ("Das Piano", "Top of the lake") läuft auf Netflix, war für zwölf Oscars nominiert. Ihr Spätwestern "The Power of the Dog" ist ein Psycho-Drama, das im US-Staat Montana der 1920er-Jahre spielt. Benedict Cumberbatch spielt eine Hauptrolle und ist in dieser Kategorie nominiert). Anhand seiner Figur seziert Campion die Männerbilder und die männlichen Selbstbilder des Western. Sie hat mit dem Film Geschichte geschrieben und als erst dritte Regisseurin der Oscar-Geschichte einen Oscar erhalten. Vor ihr haben das nur Kathryn Bigelow und 2021 Chloé Zhao für "Nomadland" geschafft.
"Don't Look Up" von Adam McKay auf Netflix
In "Don't Look Up" entdecken zwei Astronomen, dass in wenigen Monaten ein Asteroid die Erde zerstören wird. Von diesem Moment an müssen sie die Menschheit über die Medien vor der kommenden Gefahr warnen, doch die meisten finden sie unglaubwürdig. Die Satire mit Jonah Hill, Meryl Streep, Jennifer Lawrence und Leonardo DiCaprio läuft auf Netflix.
"Nightmare Alley" von Guillermo del Toro auf Disney+
Schausteller Stan manipuliert Menschen und nutzt sie aus. Als eines Abends die Psychoanalytikerin Lillith Ritter, gespielt von Cate Blanchett, unter den Gästen ist, dreht sie den Spieß um und versucht ihn hinters Licht zu führen. Daraus reift ein Plan, gemeinsam mit ihr in Privataudienzen ihre Klienten zu betrügen. Guillermo del Toros"Nightmare Alley" ist für vier Oscars nominiert, lief ab Januar im Kino und steht nun auf Disney+.
"Belfast" von Kenneth Branagh - aktuell noch im Kino
Der Spielfilm "Belfast" handelt von der Kindheit des Regisseurs Kenneth Branagh im Nordirland der 60er-Jahren und zeigt aus der Sicht eines neunjährigen Jungen, wie sich der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten verheerend entwickelt.
"West Side Story" von Steven Spielberg auf Disney+
Steven Spielberg hat das Musical "West Side Story" neu verfilmt. Seine Musical-Fassung ist eine nostalgische Rekonstruktion des New Yorks der 50er-Jahre. Immer und immer wieder hörte der 15-Jährige Steven Spielberg in seiner Jugend den Soundtrack der ersten Verfilmung. Die "West Side Story" wurde für den Regisseur zum prägenden Erlebnis, zum Ausdruck eines amerikanischen Lebensgefühls. Seine Musical-Verfilmung ist eine nostalgische und ein wenig zu saubere Rekonstruktion der 50er-Jahre. Hier rascheln die Petticoats, sind die Haare der Jungs gegelt, gleiten breite Limousinen durch die New Yorker Straßen. Der dreistündige Film ist auf Disney+ zu sehen.
"Coda" - bester Film 2022 von Siân Heder auf AppleTV+
In einer Art US-Version von "Verstehen Sie die Béliers?" ist die 17-jährige Ruby (Emilia Jones) die einzige ihrer Familie, die nicht gehörlos ist. Sie übersetzt für ihre Familie nach der Schule und tritt irgendwann dem Schulchor ein. Dort entdeckt sie ihr Gesangstalent. Regisseurin und Autorin Siân Heder ist auch für das beste adaptierte Drehbuch nominiert. Das Remake hat den Oscar als "bester Film" und fürs beste adaptierte Drehbuch erhalten. Er läuft auf AppleTV+.
"Dune" von Denis Villeneuve auf Sky
In Denis Villeneuves Film "Dune" mit Zendaya, Timothée Chalamet und Oscar Isaac entbrennt auf einem fiktiven Wüstenplaneten ein gigantischer Machtkampf um die Vorherrschaft über das Galaktische Imperium der Menschheit im Jahr im Jahr 10191. Das Herrscherhaus Atreides bekommt den Auftrag, die Herrschaft über einen kolonisierten Wüstenplaneten zu übernehmen, auf dem eine kostbare Substanz namens Spice abgebaut wird. Um diesen Rohstoff rivalisieren mehrere Völker der Galaxie. Der Film läuft auf "Sky" und "Sky Ticket" und ist bereits als DVD erhältlich.
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