Frau im Boot in "Die Rückkehr" © Arte/ De Mensen Foto: De Mensen

Mediathek-Tipps: Kunst-, Thriller- und Fantasyserien bei Arte, ZDF, ARD

Stand: 24.06.2022 15:17 Uhr

Comedy über Väter, eine Fantasy-Krimi- und eine ukrainische Thriller-Serie: Mediathektipps von ARD, Arte und ZDF sowie die Doku "Paul McCartney - Eine Beatles-Legende" zum 80. Geburtstag des Musikers.

von Silke Lahmann-Lammert, Katja Eßbach

Kunst: Dabei denken manche an Michelangelo und die Sixtinische Kapelle. Andere an Massenspektakel wie die Biennale in Venedig oder die Kasseler documenta. Künstler oder Künstlerin kann aber auch jemand sein, der mit wenig Geld ein zufriedenes Leben lebt. Oder aus Lebensmitteln, die andere auf den Müll werfen würden, köstliche Gerichte kocht. Hier nun Mediathektipps für Filme, die sich alle auf die eine oder andere Weise um Kunst drehen.

Außerdem eine deutsche Comedyserie über vier Väter, eine Fantasy-Krimi-Serie aus Belgien und eine ukrainische Serie, die die Zuschauerinnen und Zuschauer von der ersten Sekunde an unter Strom setzt und eine Hommage an den Bassisten, Komponisten und Musiker Sir Paul McCartney, der am 18. Juni 80. Geburtstag feiert.

"Fine Foods: Sophia Hoffmann - Zero Waste Vegan": Kreatives Kochen in ARD Mediathek

Gemüse wegzuwerfen, kommt für Sophia Hoffmann nicht in Frage: Egal, ob der Brokkoli schlapp oder die Äpfel schrumpelig sind: Die Köchin und Food-Aktivistin zaubert daraus köstliche Speisen. "Mir ist es wichtig, dass am Ende des Tages möglichst wenig Lebensmittel verschwendet werden." Für die Koch-Künstlerin bedeutet das, auch Pflanzenteile zu verwerten, die normalerweise im Müll landen. "Ich verwende heute die Blätter von Kohlrabi und Radieschen. Die werden in einem Backteig frittiert. Und aus den Radieschen mache ich einen Tzaziki." Fleisch oder Fisch stehen nicht auf dem Speiseplan. Sophia Hoffmann kocht vegan. Ihr ist wichtig, dass es auch einfach schmeckt. In der Reihe "Ein Porträt, das Lust auf kreatives Kochen macht" steht die Folge noch bis Mai 2023 in der ARD Mediathek.

"Ist das Kunst? Wer macht die Kunst?": Vierteilige Serie über den Kunstbetrieb in Arte Mediathek

Der Kunstmarkt ist so gespalten wie unsere Gesellschaft. Zahllose Kunstschaffende leben in prekären Verhältnissen. Aber die wenigen, die es zu internationalem Renommé bringen, verkaufen ihre Werke für astronomische Summen. Zu diesen "upper few" gehört Bildhauerin Alicja Kwade. Ihr jüngster Coup: eine monumentale Skulptur für die Ausstellung "desert x" in der kalifornischen Wüste. "Vier Tonnen weiß-kristallinen Marmor wird sie in den nächsten Wochen bearbeiten. Die Produktionskosten ihres Vorhabens sind sechsstellig", heißt es in einer Dokumentation über sie. "Ihre Kompromissbereitschaft ist so gut wie nicht existent", sagt Kwades Galerist Marc Glimcher. "Für eine Künstlerin, die wegen der Monumentalität ihrer Arbeiten mit großen technischen und finanziellen Herausforderungen konfrontiert ist, kann das natürlich zum Problem werden." Aber bei solch blendenden Verkaufsaussichten legt Glimcher die Produktionskosten gern aus. Die Serie "Ist das Kunst  - Wer macht die Kunst" beleuchtet die Mechanismen des Marktes und zeigt, wie die teuer gehandelten Werke entstehen. Alle vier Folgen in der Arte Mediathek.

"Giganten der Kunst": Folgen über Michelangelo, Rembrandt und Vincent van Gogh in ZDF Mediathek

"Terra X: Giganten der Kunst - Michelangelo": Spielszene: Michelangelo (Jochen Paletschek) liegt auf einem Holzgestell und malt das Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle. © © ZDF/Johannes Kaltenhauser, Holger Neuhäuser, Honorarfrei - nur für diese Sendung inkl. SocialMedia bei Nennung ZDF und Johannes Kaltenhauser, Holger Neuhäuser. Foto: Johannes Kaltenhauser, Holger Neuhäuser
Vier Jahre sperrte Michelangelo (Jochen Paletschek) sich in der Sixtinischen Kapelle ein. Er arbeitet unter schlimmsten Entbehrungen fast Tag und Nacht, um ein Deckenfresko zu erschaffen, wie es die Welt bis dahin noch nicht gesehen hatte.

Er war Maler, Bildhauer, Architekt, Dichter und Humanist. Bereits Zeitgenossen haben Michelangelo schon "Il Divino", also "Der Göttliche" genannt. Aber Michelangelo war auch ein Einzelgänger, ein Eigenbrötler, der bis zur körperlichen Erschöpfung arbeitete. Von keinem anderen Künstler der Renaissance sind so viele Briefe, Dokumente und Selbstzeugnisse erhalten. In ihnen zeigt sich das Universalgenie als streitbarer Mann. Michelangelo kannte den Wert seiner Kunst und scheute keinen Konflikt. Nicht einmal mit dem Papst. Er emanzipierte die Kunst von den Wünschen der Macht. Zum Beispiel in der Sixtinischen Kapelle, wo Michelangelo eine ganz neue Interpretation der Schöpfungsgeschichte liefert: "Gott ist nicht der übergroße Gottvater, der einen kleinen Adam erschafft, sondern die beiden sind auf Fingerhöhe. Der eine inspiriert den anderen. Der Mensch ist Gottes Abbild und das macht ihn aber auch auf eine Art unabhängig und autonom", erklärt eine Kunsthistorikerin in der spannende Doku-Reihe "Giganten der Kunst" Diese beleuchtet Leben und Werk von Michelangelo, Rembrandt und Van Gogh. Alle drei Folgen sind in der ZDF Mediathek.

"Hide & Seek": Hoch spannende ukrainische Thrillerserie in ZDF Mediathek

"Hide & Seek - Gefährliches Versteckspiel: Neue Partner": Jevgenij Borovko (Oleksandr Kobzar) steht in einer Wohnung seiner siebenjährigen Tochter Alina (Azalia Tkachuk) gegenüber, die auf einer Kommode sitzt. Sie schauen sich lächelnd und liebevoll an. © Honorarfrei - nur für diese Sendung inkl. SocialMedia bei Nennung ZDF und FILM.UA/© Hide & Seek
Noch ist die Welt für Jevgenij Borovko (Oleksandr Kobzar) und seine siebenjährige Tochter Alina (Azalia Tkachuk) in Ordnung - doch gleich wird das Mädchen spurlos verschwinden.

"Papa, du hast versprochen, wir spielen Verstecken!" Die Serie beginnt wie ein Albtraum. Die siebenjährige Alina und ihr Vater spielen in der abgeschlossenen Wohnung Verstecken. Aber wo Jevgenij Borovko, der Vater, Alina auch sucht: Er findet sie nicht. Verzweifelt alarmiert Borovko die Polizei. Die glaubt dem Vater die mysteriöse Geschichte nicht. Und da er vorbestraft ist, gerät Borovko selbst unter Verdacht. Ein Straftäter verdient sein Geld mit Diebstahl. Er verrechnet sich im großen Stil und will die Schulden mit seiner Tochter begleichen. Die ukrainische Serie "Hide & Seek" ist von der ersten Sekunde an spannungsgeladen. Die Stimmung ist düster, die Bilder sind fast farblos, in der runtergekommenen Hochhaussiedlung scheint es ständig zu regnen. Die beiden Ermittler Varta Naumova und Maksim Shumov wirken überfordert - bis sie auf eine erste Spur stoßen. Alinas Großmutter könnte etwas mit dem Verschwinden zu tun haben. Dann taucht ein Internetvideo auf. In diesem hält Alina einen Zettel mit einer rätselhaften Zahlenkombination in die Kamera. Alle acht Folgen der Serie "Hide & Seek" (FSK 16) stehen noch bis zum 11. Juli in der deutschen Synchronfassung und im ukrainischen Original in der ZDF-Mediathek.

"Die Rückkehr": Belgische Fantasy-Krimi-Serie spielt mit dem Genre in Arte Mediathek

Mann mit Enkel in "Die Rückkehr" © Arte/ Frank Devos Foto: Frank Devos
Als Maurice (Gene Bervoete) auf seinen Enkelsohn Jasper (Leonnard Corne) trifft, ist er mehr als überrascht: Die beiden können sich sehen und hören.

Auf der stürmischen Nordsee droht ein Segelboot zu kentern. An Bord ist der ehemalige Marineoffizier Maurice. Kurz bevor er ins Meer stürzt, sieht er sich selbst tot am Mast hängen. Nach dem Sturm wird Maurices Tochter von seinem Tod informiert: "Es ist vielleicht noch zu früh zu bestätigen, aber es sieht so aus, als ob die Leiche, die wir gefunden haben, die Ihres Vaters ist. Herzliches Beileid." Sie entgegnet: "Nicht nötig." Auch der Rest der Familie reagiert seltsam kühl auf Maurices Tod. Der wiederum wacht erschöpft und durchnässt am Strand auf und muss feststellen, dass niemand ihn sehen kann: "He, Sie da, ich rede mit Ihnen." Allein Maurices Enkel Jasper kann seinen Opa sehen. Aber dann wird auch Jasper tot aufgefunden. Die belgische Fantasy-Krimi-Serie "Die Rückkehr" spielt mit den Elementen dieses Genres. Die Naturgesetze gelten nicht, die unterschwellige Spannung zerrt an den Nerven. Alle zehn Folgen sind bis Mitte Juli in der Arte Mediathek zu sehen.

"How to Dad": Deutsche Comedy-Serie über Väter in der ARD-Mediathek

Die deutsche Comedy-Serie "How to Dad" kann sich auf wirklich lustige Dialoge, tolle Schauspieler und ein kluges Drehbuch verlassen. Es geht um die vier Väter Berti, Sami, Alexander und Roman, die sich beim Ballettunterricht ihrer Kinder kennenlernen. Sie vertreiben sich die Wartezeit mit denkwürdigen Gesprächen über ihre Kinder und Erziehung: "Mein Partner und ich machen denen Angebote in alle Richtungen. Männlich, weiblich, divers. Und wir fragen sie dann irgendwann später mal, welches Geschlecht sie wählen wollen." Die Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schrammen manchmal hart am Klischee vorbei, aber das ist so gewollt. Die Serie spielt damit und macht sich gern ein bisschen über Männer und ihre Liebe zum Wettbewerb lustig. Alle fünf Folgen der Serie "How to Dad" stehen noch sieben Monate in der ARD-Mediathek.

"Paul McCartney - Eine Beatles-Legende": Neue Doku zum 80. Geburtstag des Musikers in ARD Mediathek und auf Arte

Er ist ein musikalisches Genie, seine Fans sehen in ihm den Mozart des 20. Jahrhunderts: Paul McCartney. Als Sänger und Bassist der Beatles hat er nicht nur die Musikgeschichte neu geschrieben, sondern hatte ebenso Einfluss auf die Jugendkultur seiner Generation. Der Dokumentarfilm "Paul McCartney - Eine Beatles-Legende" auf Arte beleuchtet seine frühen Jahre in Liverpool und Hamburg, die Zeit nach der Trennung der Beatles und seine Solo-Karriere. Der Film von Judith Voelker ist bereits in der ARD Mediathek verfügbar - bis November 2025.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Kultur | 18.06.2022 | 10:55 Uhr

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