"Helsinki-Syndrom" Thrillerserie um Geiseldrama in ARD Mediathek
Die Serie "Helsinki-Syndrom" mit Peter Franzén ("Vikings") ist mehr als nur ein Geiseldrama mit nervenaufreibenden Verhandlungen, als ein Thriller über eine Investigativ-Story und als ein Sozialdrama um den Mut der Verzweiflung.
Die Serie läuft ab 22. November im NDR Fernsehen. Alle Folgen stehen in der ARD Mediathek vorab zur Verfügung. Die Serie gibt es im finnischen Originalton und als deutsche Fassung.
Der finnische Unternehmer und Familienvater Elias Karo (Peter Franzén) nimmt vier Journalisten der bekanntesten finnischen Tageszeitung "Helsingin Sanomat" als Geiseln. Sie sollen die wahren Umstände hinter dem Konkurs seiner und vieler anderer Familien im Zuge der Bankenkrise der 1990er-Jahre enthüllen. Elias glaubt, dass ein Bankmanager und ein Bezirksrichter damals mit dem Segen der Regierung den Besitz seiner Familie an sich gerissen und eine bis heute andauernde Tragödie ausgelöst haben.
Alle Folgen vorab in der Mediathek
Die achtteilige Thrillerserie "Helsinki-Syndrom" ist für den NDR in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall. Uns hat zum einen das Kreativteam überzeugt - Charakterdarsteller Peter Franzén ist in Deutschland bekannt aus der Serie "Vikings", Head-Autor Miikko Oikkonen und die Produktionsfirma Fisher King Production haben zuletzt mit "Bordertown" einen großen internationalen Erfolg gelandet. Ebenso wie "Bordertown" verbindet "Helsinki-Syndrom" einen wendungsreichen Thriller mit einem starken sozialen Thema.
Hintergrund der Thrillerserie "Helsinki-Syndrom" mit Peter Franzén
Anfang der 1990er-Jahre verschlechtert sich die Konjunktur in Schweden und Finnland. Die Immobilienblase, die Finanzblase und die Kreditblase brechen zusammen. Während dieser Zeit bemüht sich Finnland um den EU-Beitritt, der schließlich gelingt, unter anderem weil der Staat die Schulden der Banken absichert und damit die Wirtschaftskrise abwendet.
Die Kleinstunternehmer, die von den Banken zu hohen Krediten überredet worden waren - so erzählt es der Thriller weiter - profitieren nicht von dieser Entschuldung, im Gegenteil: Mehr als Zehntausend Menschen begehen in Finnland während der Krise Suizid. Dieses subjektiv empfundene Gefühl eines Unrechts verdichteten die Macher von "Helsinki-Syndrom" zum Hintergrund ihrer Serie. Und auch, wenn Deutschland weit weniger von der Bankenkrise betroffen war als andere Länder, erscheint das Gefühl einer Ungleichbehandlung von Bürgern und gefährdeten Banken universell nachvollziehbar.
Die weltweit operierende kapitalismuskritische Occupy Wallstreet-Bewegung sieht zum Beispiel hierin eine Ursache für die drohende soziale Spaltung unserer Gesellschaft. Die Serie verknüpft die Geschichte von damals ebenso geschickt wie beiläufig mit den sozialen Folgen der Pandemie - die damalige Krise spiegelt sich in der Krise von heute.
Produktion der finnisch-deutsch-französische Serie
Neben spannender Unterhaltung wirkt die Serie radikal relevant. Ein besonderer Glücksfall ist die finnisch-deutsch-französische Serie nicht zuletzt aufgrund der gelungenen Zusammenarbeit der drei öffentlich-rechtlichen Sender YLE, ARTE und NDR.
Sendetermine "Helsinki-Syndrom" ab 22. November dienstags im NDR Fernsehen
Ausgestrahlt wird die Thrillerserie im NDR Fernsehen ab 22. November in Doppelfolgen (8 x 50 Minuten) jeweils dienstags ab 22 Uhr.