Die Elphilharmonie von außen betrachtet, in rötliches Sonnenlicht getaucht. © Thies Raetzke Foto: Thies Raetzke

Elphi startet mit dem Philadelphia Orchestra in neue Saison

Stand: 31.08.2022 09:28 Uhr

Am Dienstagabend hat die Elbphilharmonie ihre neue Spielzeit eröffnet. Bei dem Gastspiel des Philadelphia Orchestras unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin mit Sopranistin Angel Blue gab es ein besonderes Programm.

von Marcus Stäbler

Was für ein schöner Auftritt von Angel Blue. Mit ihrem blauen Kleid und dem Paillettengürtel hat die Sopranistin eine fast majestätische Aura - und wirkt zugleich ganz natürlich. Angel Blue winkt ins Publikum, nimmt nach allen Seiten Kontakt auf, auch zu den Mitgliedern vom Philadelphia Orchestra um sie herum. Und sie singt einfach hinreißend. So wie in Samuel Barbers "Knoxville: Summer of 1915." Es erzählt von einer idyllischen Kindheit in der Stadt Knoxville in Tennessee.

Angel Blue begeistert bei Saisonstart in der Elbphilharmonie

Die Sopranistin Angel Blue im Porträt © Billy Diaz Foto: Billy Diaz
Die Sopranistin Angel Blue debütiert 2008 mit der San Francisco Opera Company als Clara in der Gershwin-Oper "Porgy and Bess".

Die edle Stimme der Sopranistin vereint Fülle und Strahlkraft, klingt immer sehr beseelt. "Ich hoffe, es ist eine Erweiterung von dem, was in meinem Herzen ist", erzählt sie. "Da ist eine Menge Liebe, Begeisterung, Freude und Dankbarkeit. Ich hoffe, das können die Menschen fühlen, wenn ich singe."

Nach Samuel Barbers nostalgischer Rückschau blickt Angel Blue mit dem Philadelphia Orchestra und Yannick Nézét-Séguin in die Gegenwart: mit der europäischen Erstaufführung des Werks "This is Not a Small Voice" von Valerie Coleman.

Konzert mit Musik von US-amerikanischen Komponistinnen

Dies ist keine kleine Stimme: Die Aussage gilt für Angel Blue selbst, aber auch im übertragenen Sinne. Das Stück mahnt uns, Kindern zuzuhören und sie zu schützen. Alle Stimmen wirklich wahrzunehmen, auch die, die wir lange überhört haben: Das ist eine Art Kernbotschaft des ganzen Konzerts. 

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Das Programm rückt Musik von US-amerikanischen Komponistinnen ins Zentrum. Auch mit dem Hauptwerk des Abends, der ersten Sinfonie der Afroamerikanerin Florence Price aus dem Jahr 1932. Eine tolle Entdeckung! Im zweiten Satz schreibt Price eine ganz eigene Art Choral, mit Conga-Schlägen und Einflüssen aus dem Spiritual. Hier glänzen vor allem die wunderbaren Blechbläser des Philadelphia Orchestra.

Energiebündel Yannick Nézet-Séguin tänzelt auf dem Podium 

Ganz anders der dritte Satz, ein Juba Dance. Energiebündel Yannick Nézet-Séguin tänzelt auf dem Podium vor und zurück und steckt sein Spitzenorchester an. Das groovt unwiderstehlich. Die Sinfonie von Florence Price ist das mitreißende Finale in einem Programm, das Lust macht: auf die neue Saison und darauf, noch mehr unbekannte Musik zu hören. 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 31.08.2022 | 07:20 Uhr

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Klassik

Elbphilharmonie

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