Cornelia Funke mit neuem "Drachenreiter"-Buch zurück in Europa
Cornelia Funke ist im Spätsommer aus den USA nach Italien gezogen und hat ein neues Buch der "Drachenreiter"-Reihe veröffentlicht: "Der Fluch der Aurelia". Über den Ortswechsel und den Roman spricht sie bei NDR Kultur à la carte.
Oft kommt es Cornelia Funke so vor, als sei das Erfinden von fantastischen Welten genauso wirklich wie die reale Welt. Sie lebt nach 16 Jahren im kalifornischen Malibu jetzt in Italien, auf einem Anwesen in der Toskana. Dort will die deutsche Schriftstellerin nach einem Jahr entscheiden, ob sie zurück nach Amerika geht oder ob sie möglicherweise einen Wohnsitz in den USA und einen in Europa haben wird. Cornelia Funke hat bis 2005 viele Jahre in Hamburg gelebt, studiert und gearbeitet, bevor sie mit ihrer Familie nach Los Angeles zog.
Cornelia Funke - Ortswechsel von Kalifornien nach Italien
Als einen der Gründe für den Umzug nach Italien nannte Funke die ständige Gefahr von Waldbränden an ihrem Wohnort. In der Toskana hat die 62-jährige Autorin in der Nähe der Stadt Volterra ein großes Grundstück mit Olivenbäumen gekauft. "Ich hatte eigentlich erwartet, dass die ersten paar Monate sehr schwer werden", sagte Funke. "Aber die Italiener, der Ort, dieses alte Haus und die Freunde, die plötzlich schon kamen, die haben es mir doch sehr leicht gemacht, anzukommen." In dem Haus schreibt sie nicht nur ihre Bücher, sondern vergibt zudem Stipendien an junge Illustratorinnen und Illustratoren. Um die jungen Künstlerkolleginnen und -kollegen unterstützen zu können, hat sie sogar ein eigenes Gästehaus für die Unterbringung.
Neue "Drachenreiter"-Abenteuer in "Der Fluch der Aurelia"
In ihrem neuen Buch "Der Fluch der Aurelia" geht es um ein kostbares Fabelwesen aus der Tiefsee. Die Aurelia ist eine Riesenqualle, ein riesiges Ungeheuer, das aus dem Meer kommt. Wieder zeigt Funke in ihrer unverwechselbaren, ebenso unterhaltsamen wie berührenden Weise, wie schön und zerbrechlich die Welt ist. Das Buch spielt in Malibu, genau an dem Ort, den Cornelia Funke wegen der großen Trockenheit gerade verlassen hat. Spielt das Buch deshalb in einer Wasserwelt? "Das kam daher, dass ich den Pazifischen Ozean in der Ferne rauschen hörte", sagte Funke. In Malibu wohnte sie keine fünf Minuten vom Ozean entfernt. "Das Gefühl im Sand zu sitzen und die grauen Wale aus dem Wasser auftauchen zu sehen, das ist einfach so unbeschreiblich", schildert die Autorin. Die beeindruckende Natur- und Tierwelt sei in das Buch eingeflossen. "Das geht dann Hand in Hand damit, dass das Land immer mehr verdorrt, weil der Regen einfach nicht kommt."
