Neues Meute-Album "Taumel" schwebt zwischen Traum und Realitität
Meute begeistert längst nicht mehr nur die Fans in Deutschland. Elektronik trifft auf Bläser und das sorgt inzwischen weltweit für Aufsehen und jede Menge guter Laune. Mit "Taumel" liegt jetzt das neue Album von Meute vor.
Sieben Jahre lang ist Meute, das Techno-Marching-Kollektiv aus Hamburg bereits am Start. Mit Sounds und Instrumenten, die auf den ersten Blick kaum zusammenpassen, haben sich Meute einen eigenen Stil kreiert. Losgelöst vom bekannten Marching- und Brass-Band-Sound.
Gegründet und geleitet von Thomas Burhorn, einem großen Bewunderer der verstorbenen Trompeter-Legende Miles Davis. "Der hat auch Jazz und elektronische Musik miteinander verknüpft", schildert Burhorn. "In seinem Schaffen hat er die Musikszene umgekrempelt und für Innovation gesorgt. Das war auf jeden Fall ein Vorbild bei der Idee etwas Neues zu schaffen."
"Taumel" animiert zum Tanzen
Ihr neues Album "Taumel" ist intensiv, fordernd und hypnotisch. Tracks, die einen packen und unweigerlich zum Tanzen animieren. Doch da ist mehr. "Es geht auch immer um die Grenze. Was ist ein Taumel? Ist es ein Freudentaumel oder ein Taumel, in dem wir uns jetzt in dieser ganzen Corona-Zeit befunden haben?", fragt Burhorn. "Man war manchmal verzweifelt und dann doch wieder euphorisch, weil man glaubte dass es wieder losgeht. Und das thematisieren wir musikalisch in diesem Album."
Ein Dutzend Stücke sind während der zweijährigen Corona- Pause entstanden. "Wir sind von 180 Kilometer pro Stunde und 100 Gigs im Jahr in die Vollbremsung gegangen und mussten uns erst einmal neu orientieren", sagt der Trompist. "Wir haben diese Zeit dann im Studio genutzt."
Tiefgehende Instrumentals
Die meisten Instrumentals - darunter "Infinite" - wirken im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben tiefer. Dieser spezielle Mix aus hervorragenden Cover- und Remix-Versionen in Verbindung mit starken Eigenkompositionen machen den Unterschied. Beispielsweise "Bridged By A Lightwave". "Das ist im Original von Deadmau5 & Kiesza schon ein eigentümliches und besonderes Stück", meint Thomas Burhorn. "Unsere Version ist nochmal ganz anders als das Original."
Gastauftritt in "Babylon Berlin"
80 Minuten lang zieht "Taumel" den Hörer in seinen Bann. Nach Shows in der legendären Konzerthalle Olympia in Paris oder beim berühmten Coachella-Festival in Kalifornien, planen Meute für 2023 auch hierzulande Shows. Anfang des Jahres sind sie bereits in der ARD-Serie "Babylon Berlin" zu sehen und hören.
"Das Spannende an 'Babylon Berlin' ist für uns, dass wir mit einer Marching Band die Techno spielt, eine fiktive Rolle einnehmen können", sagt Thomas Burhorn. "Am Ende spielen wir die Musik, die eigentlich auch von einer Brass-Band abstammt."