Lieutenant Uhura war eine moderne Predigerin
Lieutenant Uhura ist tot - vor einer knappen Woche ist die "Star Trek"-Schauspielerin Nichelle Nichols im Alter von 89 Jahren gestorben. Mit ihrer Rolle schrieb sie Filmgeschichte.
Ihr Tod hat mich die ganze Woche beschäftigt. Denn Nichols, also Uhura, hat wie kaum eine andere "Star-Trek"-Figur für eine Vision gestanden: das Ende des Rassismus und Wertschätzung aller Menschen, egal woher sie kommen.
Nichelle Nichols hat sich gegen Rassismus engagiert
Unvergessen der Kuss von Captain Kirk und Lieutenant Uhura an Bord der "Enterprise" - in den USA war das ein Skandal. Zum ersten Mal hatte ein weißer Filmstar eine farbige Schauspielerin geküsst. In den rassistischen Staaten der USA hat es damals wütende Proteste gegeben. Zeitlebens hat sich Nichelle Nichols gegen Rassismus und für Menschenfreundlichkeit engagiert. So wie Martin Luther King und Jesus, ihre großen Vorbilder. Auch Jesus ist es ja darum gegangen, dass sich alle Menschen als Gottes geliebte Kinder begreifen, und aufhören, sich gegenseitig madig zu machen. Rassismus, Nationalismus und Hass - die großen Geißeln der Menschheit.
Lieutenant Uhura lebt als "moderne Predigerin" weiter
"Star Trek", die ganze Serie hatte etwas Visionäres: Eine geeinte Menschheit, die alle Kriege und Nationen auf der Erde überwunden hat und zusammenwirkt. An Bord der "Enterprise" waren sie alle ein Team, auch der Vulkanier Spock, der kluge und weise Denker, dem aller Hass fremd war. Solche Visionen braucht die Menschheit, und sei es in trivialer Form: als "Star Trek" oder "Winnetou". Viele dieser Visionen gründen auf dem Menschenbild Jesu. Immer wieder hat er die engen Grenzen seiner Zeitgenossen überwunden und ist gegen Hass und Vorurteile aufgestanden. Er hat einen barmherzigen Gott gepredigt. Einen Gott, der keine Kriege will, sondern Liebe und Frieden allen Menschen.
Nichelle Nichols ist gestorben, aber Uhura wird weiterleben. Sie hat ihre Arbeit als Kommunikations-Offizierin gut gemacht, finde ich. Ich glaube, dass mich deswegen ihr Tod so berührt hat. Denn ich sehe in ihr eine moderne Predigerin in der Nachfolge Jesu. Andere Verkleidung, anderes Setting - aber die Botschaft stimmt.
