Morgenhimmel am Totengrund in der Lüneburger Heide. © NDR Foto: Dennis Karjetta

Gott ist geheimnisvoller Begleiter auf dem Lebensweg

Stand: 13.09.2022 11:45 Uhr

"Brecht auf ohne Landkarte", fordert die französische Schriftstellerin und Mystikerin Madeleine Delbrêl in einem ihrer Texte auf. "Brecht auf ohne Landkarte - und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist."

von Pastoralreferentin Daniela Braker

Ich bin im Hamburger Stadtteil St. Georg unterwegs. Ohne Landkarte, aber in Begleitung einer Stadtteilpolizistin. Es ist ein freundliches Miteinander mit den Menschen vor Ort. Wir bleiben stehen und immer wieder entwickeln sich Gespräche. Gespräche, in denen die Menschen ihr Herz ausschütten. Aber wo ist nun Gott, wenn er doch unterwegs zu finden sein soll?

Gott ist nah und doch fern

Wo Gott sein kann, darüber haben sich schon viele Menschen Gedanken gemacht. Einige sagen, dass sie ihn in der Natur finden. Andere finden ihn bei den Armen und Schwachen der Gesellschaft. Manche finden ihn im Gebet, oder in der Kirche. Die ist ja schließlich das Haus Gottes. Egal, wo er ist: Für mich ist Gott der geheimnisvolle Begleiter auf meinem Lebensweg. Gott ist nah und doch so fern. Und auch mit dem besten Plan kann ich ihn manchmal nicht finden. Denn er ist immer größer, immer anders, als ich es mir vorstellen kann.

"Gott hat verschiedene Gesichter"

Aber daran müssen wir Menschen nicht verzweifeln: Wir können die Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott schaffen und neugierig und mit wachen Augen unterwegs sein. Ich glaube, Gott begegnet mir ganz oft, in ganz verschiedenen Situationen. Und meistens anders, als ich mir das vorstelle. Gott hat verschiedene Gesichter vielleicht manchmal auch zerrissene Kleidung, eine Uniform oder eine Flasche in der Hand, wie an diesem Tag in St. Georg.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | 13.09.2022 | 09:40 Uhr

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