Fußball-Star Uwe Seeler vom HSV wird nach seinem Abschiedsspiel am 1.5.1972 im Stadion auf Händen getragen. © picture-alliance / dpa Foto: UPI

Abschied von "Uns Uwe" im Volksparkstadion

Stand: 11.08.2022 08:43 Uhr

Fußballfans nahmen Abschied von Uwe Seeler: Im Hamburger Volksparkstadion fand am Mittwoch die öffentliche Trauerfeier zu Ehren der HSV-Ikone statt. "Uns Uwe" war am 21. Juli im Alter von 85 Jahren gestorben.

von Pastor Bernd Lohse

Das war ein berührender Moment im Volksparkstadion. Abschied von Uwe Seeler, der Seele des Fußballs in Hamburg. Bundeskanzler Olaf Scholz war dabei sein und Bürgermeister Peter Tschentscher. "Bloß nicht zu viele Worte machen …", höre ich schon Uns Uwes sagen. "Macht man nicht so dolle."

Uwe Seeler war als Fußballstar bescheiden geblieben

Uwe Seeler war als Fußballstar immer ein freundlicher, bescheidener Mensch geblieben, hatte seine Füße immer auf dem Rasen. Abheben, angeben, große Worte machen - nee, das war Uwe Seeler fremd. Und ich finde, darin ist er uns allen ein Vorbild. Ein Mensch, der stets das rechte Maß behielt, demütig und fröhlich zugleich. So einen hat man gerne zum Nachbarn und zum Gemeindeglied. Kirche war für ihn selbstverständlich. Er wusste, wo er seinen Gott treffen konnte - und ihn jetzt wohl trifft.

Ganz Deutschland nimmt Anteil am Tod der HSV-Ikone

Wie es zu Uwe Seeler passt: Die Trauerfeier hatte im engsten Familienkreis auf dem Ohlsdorfer Friedhof stattgefunden. Kein Brimborium, keine Presse - eine Trauerfeier wie für ganz normale Leute. Ein Ort, an dem seine Frau Ilka und seine Angehörigen geschützt waren, ein Ort für die Tränen. So wie ich es von vielen Trauerfeiern kenne. Im Volksparkstadion wurde es dann ein wenig dicker … Da waren Fernsehen und Radio dabei sein. So konnten viele in ganz Deutschland Anteil nehmen. Das war auch gut so.

"In Hamburg sagt man Tschüss"

Der Hamburger Seemannschor sang "In Hamburg sagt man Tschüss" singen, und Joja Wendt spielte auf dem Piano das Hammonia-Lied. Und vielleicht "Amazing Grace" - ich finde, das hätte gepasst. Uwe Seeler, geborgen in Gottes wunderbarer Gnade. Und dann Schweigen. Und ich höre ihn dann wieder sagen: "So, Jungs, und nun ist aber auch gut." Und das heißt bei Uwe Seeler so viel wie: Amen.

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Jonas Boldt (Vorstand Sport, HSV) bei seiner Rede während der Trauerfeier für Uwe Seeler. © picture alliance/dpa/dpa Pool | Christian Charisius

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | 10.08.2022 | 09:45 Uhr

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