Kühne für "Uwe-Seeler-Stadion" - HSV bittet um Zeit
Nach dem Tod von HSV-Idol Uwe Seeler wird in der Öffentlichkeit über die Umbenennung des Volksparkstadions diskutiert. Investor Klaus-Michael Kühne befürwortet diese Idee, ebenso wie viele Fans. Der HSV bat um Zeit.
Kühne, der die Rechte an der Spielstätte des Hamburger SV bis zum Saisonende besitzt und dafür rund drei Millionen Euro bezahlt haben soll, ist für eine Umbenennung der 57.000 Plätze bietenden Arena. "Wenn man das Volksparkstadion in Uwe-Seeler-Stadion umbenennen will, bin ich sofort dabei, auch wenn der bisherige Traditionsname dann nicht mehr fortbestehen würde. Als Hamburger Idol und Denkmal hat Uwe Seeler die Benennung des HSV-Stadions nach seinem Namen vollkommen verdient", sagte Kühne dem "Hamburger Abendblatt".
Magath: "Alles andere wäre völlig daneben"
Felix Magath zeigte sich gewohnt meinungsstark. "Ich gehe davon aus, dass das Stadion jetzt umbenannt wird. Alles andere wäre völlig daneben", so die HSV-Legende. "Uwe Seeler gehört zu dieser Stadt, zu diesem Verein, zum deutschen Fußball. Das ist für mich zwangsläufig, dass das Volksparkstadion jetzt nach ihm benannt wird."
Viele Fans wünschen sich Umbenennung des Stadions
Auch viele HSV-Anhänger fordern, dass das Volksparkstadion nach ihrem verstorbenen Idol benannt wird. "Das wäre angemessen und verdient", schreibt ein Fan im digitalen Kondolenzbuch bei NDR.de. Ein anderer meint: "Ich hoffe, der Verein hat die Größe und benennt das Stadion in 'Uwe-Seeler-Stadion' um". Die Stadt erwägt zudem die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Uwe Seeler.
Kühne schwärmt von Seeler
Kühne berichtete, er habe Seeler als Kind angehimmelt. "Uwe Seeler war ein ebenso herausragender Fußballspieler wie großartiger Mensch. Ich habe ihm in jüngeren Jahren oft zuschauen können und war bei dem denkwürdigen Fallrückziehertor gegen Westfalia Herne im Meisterschaftsjahr 1960 im Volksparkstadion dabei. Unglaublich und unvergesslich", schwärmte der in der Schweiz lebende 85-Jährige.
Auf ihn kommt es entscheidend an. Denn der Verkauf der Stadionrechte ist auch immer einen finanzielle Frage. Wie lange wird der Milliardär dafür Geld geben? Welches Unternehmen, das für sich und seine Produkte auf einem Stadiondach Werbung treiben möchte, würde für einen Millionenbetrag den Namen Uwe-Seeler-Stadion akzeptieren? Würde der seit langem defizitäre HSV im Zweifel ganz auf Einnahmen aus dem Verkauf der Namensrechte im Interesse einer Würdigung seines Idols verzichten?
HSV prüft Ideen für dauerhafte Würdigung
Der HSV bat am Freitag um Zeit für die Prüfung von Vorschlägen, wie Seeler dauerhaft geehrt werden kann. "Der Tod von Uwe Seeler hat den ganzen Verein schwer getroffen. Unter die tiefe Trauer mischen sich großer Stolz, diesen Sportler und Menschen für immer in den Reihen des HSV zu wissen und ebenso große Dankbarkeit für die außergewöhnliche, weltweite Anteilnahme", teilte der Fußball-Zweiligist mit. "Im gesamten Verein laufen die Vorbereitungen und Planungen für den Spieltag am Sonntag, bei dem Uwe Seeler in einem würdevollen Rahmen geehrt werden soll. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns die Zeit und Ruhe für weitere mögliche Überlegungen zum Gedenken Uwe Seelers nehmen werden."
Der HSV erwartet am Sonntag (13.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) zum ersten Heimspiel der Saison den FC Hansa Rostock. Vor der Partie wird es eine Trauerminute geben. Die Hamburger spielen mit Trauerflor. Zudem soll es ein Banner zu Ehren Uwe Seelers geben, der am Donnerstag im Alter von 85 Jahren gestorben ist.
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