Eintracht Braunschweig legt Torfabrik Paderborn lahm
Eintracht Braunschweig hat in der zweiten Fußball-Bundesliga trotz großer Personalprobleme erneut gepunktet. Gegen den sonst so offensivstarken SC Paderborn erkämpften sich die Niedersachsen am Sonnabend ein verdientes 0:0.
Wegen zahlreicher Ausfälle in der Defensive der "Löwen" dürfte dem einen oder anderen Fan unter den gut 16.000 Zuschauenden Böses geschwant haben. 32 Tore in zwölf Spielen - so oft wie Paderborn hatte in der Zweiten Liga schon sehr lange kein Team mehr getroffen. Aber Braunschweigs Trainer Michael Schiele hatte seine (Rest-) Mannschaft perfekt eingestellt. Und die Eintracht verdiente sich das Remis durch eine taktisch sehr reife Leistung.
"Ich bin absolut zufrieden. Es ist genau das eingetroffen, was wir vor dem Spiel erwartet hatten. Das 0:0 geht in Ordnung. Wir sind ein richtig geiles Team auf dem Feld." Braunschweigs Fabio Kaufmann
Für die Löwenstädter war es das siebte ungeschlagene Zweitliga-Spiel in Folge. Mit dieser Disziplin werden die Niedersachsen in der Tabelle nicht allzu weit nach hinten schauen müssen.
Kickstart der "Löwen" mit Dreifachchance
Braunschweig hatte die Partie mit einem wahren Sturmlauf begonnen. Fabio Kaufmann setzte sich auf der rechten Seite gut durch. Sein Pass landete bei Keita Endo, der Japaner scheiterte an Keeper Jannik Huth. Den ersten Nachschuss setzte Anton Donkor an den Pfosten, mit dem zweiten verfehlte Kaufmann das Tor (4.). Drei sehr gute Chancen, kein Tor.
Aber schon zwei Minuten später verbockte die Eintracht die Abseitsfalle und Robert Leipertz stand frei vor dem Tor der Hausherren. Sein Schuss verfehlte das Tor aber knapp.
Für die "Löwen" offenbar ein Warnschuss zur rechten Zeit. Schieles Mannen agierten in der Folge deutlich konzentrierter - und zogen sich immer wieder ganz weit zurück. Paderborn musste das Spiel machen. Braunschweig beschränkte sich darauf, Nadelstiche zu setzen. So auch in der 25. Minute, als Endo ansatzlos knapp am Tor vorbeischoss. Sechs Minuten später hatte Leipertz die nächste große Chance, schoss aus elf Metern aber Richtung Braunschweiger Innenstadt.
Schultz im Glück - Braunschweig souverän
Insgesamt passierte wenig Nennenswertes - deshalb war ein rüdes Foul von Michael Schultz bis zur Pause der große Aufreger. Der Braunschweiger Verteidiger grätschte Leipertz rüde von hinten um und hatte Glück, dass er dabei auch noch den Ball traf. Sonst wäre es sicher nicht die Gelbe, sondern die Rote Karte gewesen (29.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte waberten nach dem Abbrennen von Pyrotechnik dicke Rauchschwaden durch das Eintracht-Stadion. Aber auch als wieder freie Sicht herrschte, war das unansehnlich. Zu tief standen die Braunschweiger hinten drin, zu wenig fiel Paderborn im Abschluss ein.
Und so galt festzuhalten: Die Eintracht spielte ihren Stiefel insgesamt souverän herunter. Wessen Defensive gegen Paderborn, das die Tabellenführung hätte übernehmen können, in Liga zwei kein Gegentor kassiert, der hat sich einen Punkt auch redlich verdient. Am Ende waren die Gastgeber, die nach der zweiten Runde im DFB-Pokal einen Tag mehr Pause gehabt hatten als der Gegner, dem Siegtreffer sogar näher.
