Der Magdeburger Baris Atik (M.) jubelt, die Hamburger Jean-Luc Dompé (l.) und Ludovit Reis sind enttäuscht. © Witters

Stürmischer HSV verliert 2:3 gegen Magdeburg

Stand: 23.10.2022 17:02 Uhr

Die Ergebniskrise des Hamburger SV hält an. Die Hanseaten unterlagen am Sonntag in der zweiten Fußball-Bundesliga dem bisherigen Tabellenvorletzten 1. FC Magdeburg mit 2:3 (0:1) und sind in der Liga somit seit drei Spielen sieglos.

von Johannes Freytag

Vor allem nutzte der HSV gegen den Aufsteiger nicht die Patzer der Konkurrenz aus Paderborn (0:0 in Braunschweig) und Darmstadt (1:1 gegen Kiel) und bleibt in der Tabelle auf Rang drei. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter kam gegen die gut verteidigenden Magdeburger erst nach einer Stunde und dem 0:2-Rückstand richtig ins Spiel. Mitten in die Drangphase hinein trafen die von Ex-HSV-Coach Christian Titz gecoachten Gäste kurz vor dem Ende zum dritten Mal, das Hamburger Anschlusstor von Youngster Tom Sanne in der Nachspielzeit kam zu spät.

Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) hat der HSV das schwere Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SC Paderborn vor der Brust. Dann soll die Hamburger Durststrecke enden. "Wir betreiben jede Woche unheimlich hohen Aufwand und die Gegner kriegen die leichten Tore geschenkt. Das nervt mich", konstatierte Walter. "Wir wollen unserem Anspruch wieder gerecht werden. Wir müssen wieder zurück zu den Basics, besser verteidigen und konsequenter sein in unseren Aktionen."

El-Hankouri trifft früh für Magdeburg

Der Coach hatte seine Startelf notgedrungen umgebaut: Bakery Jatta und Moritz Heyer fehlten verletzt, Kapitän Sebastian Schonlau war gesperrt. Die angeschlagenen Robert Glatzel und Laszlo Benes saßen zunächst nur auf der Bank.

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Unter anderem begannen der 18-jährige Franzose William Mikelbrencis und Jonas David in der HSV-Abwehr, die sich schon nach zehn Minuten erstmals von den Gästen ausspielen ließ: Baris Atik steckte durch auf Mo El-Hankouri - David sah dabei ganz schlecht aus - und der Magdeburger Mittelfeldspieler vollendete mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 1:0 für die Gäste.

HSV mit vielen Fehlern im Spielaufbau

Der HSV tat sich im Spielaufbau schwer gegen den früh attackierenden FCM, der zudem auch die Passwege geschickt zustellte. Immer wieder brachten sich die Hamburger mit Fehlpässen in Gefahr. So hatte der FCM nach einer halben Stunde zwei weitere Abschlüsse durch Atik (23.) und El-Hankouri (27.) zu verzeichnen, während vor dem Gehäuse von Dominik Reimann kaum etwas passierte. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde das HSV-Spiel besser, sicherer und zielstrebiger, aber die Magdeburger Defensive stand gut, sodass es mit dem 0:1 aus Sicht der Gastgeber in die Pause ging.

Magdeburg erhöht, aber der HSV schlägt zurück

Auch nach dem Seitenwechsel war das Walter-Team spielbestimmend und musste dennoch das zweite Gegentor hinnehmen. Nach einem Hamburger Fehlpass hatte Herbert Bockhorn auf der rechten Seite viel Platz, bediente Cristiano Piccini, der wiederum perfekt auf Atik durchsteckte - der Angreifer musste nur noch einschieben (51.). Der Treffer hielt auch der Überprüfung durch den Video-Assistenten stand.

"Wir kassieren zu viele Gegentore, weil wir zu viele leichte Fehler machen. Wir schenken Bälle her, die haben wir eigentlich schon. Das ist einfach schlecht." HSV-Coach Tim Walter

Walter reagierte mit einem Dreifachwechsel und brachte Xavier Amaechi, Benes und Glatzel (55.). Prompt gelang der Anschlusstreffer: Eine flache Hereingabe von Ludovit Reis verwertete Ransford-Yeboah Königsdörffer zum 1:2 (58.). Kurz darauf lag die Kugel erneut im Magdeburger Netz, nach Überprüfung der Videobilder zählte der Treffer jedoch nicht, weil der im Abseits stehende Königsdörffer zuletzt am Ball gewesen war (64.)

Turbulente Nachspielzeit

Aber die Gastgeber zeigten nun ein völlig anderes Gesicht. Angriff auf Angriff rollte in Richtung FCM-Gehäuse. Sonny Kittel (67.), Amaechi (77.) und Glatzel (80., 85.) hatten weitere zum Teil sehr gute Möglichkeiten. Aber nach einem Konter trafen die Gäste zum dritten Mal: Erst parierte Daniel Heuer Fernandes noch gegen Connor Krempicki, der Ball blieb aber bei den Gästen. Krempicki bediente Julian Rieckmann - 1:3 (89.).

Die Entscheidung war das aber nicht, denn in der turbulenten Nachspielzeit verkürzte der kurz zuvor eingewechselte Sanne bei seinem Profidebüt auf 2:3 (90.+3). Anschließend wurde ein Kopfball von Mario Vuskovic auf der Linie geklärt und Reis traf ebenfalls per Kopf nur Latte und Pfosten (90.+6). So gab es am Ende - wie schon 2019 beim 1:2 - eine bittere HSV-Heimniederlage gegen Magdeburg.

13.Spieltag, 23.10.2022 13:30 Uhr

Hamburger SV

2

Magdeburg

3

Tore:

  • 0:1 El Hankouri (11.)
  • 0:2 Atik (51.)
  • 1:2 Königsdörffer (58.)
  • 1:3 Rieckmann (88.)
  • 2:3 Sanne (90. +3)

Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis (55. Benes), Vuskovic, David, Muheim - Meffert, Reis, Suhonen (55. Amaechi) - Dompé (55. Glatzel), Königsdörffer, Kittel (90.+2 Sanne)
Magdeburg: Reimann - Bockhorn, Piccini, Gnaka, Bell Bell - A. Müller (83. Conde), Elfadli, Krempicki - El Hankouri (60. Schuler), Kwarteng (70. Rieckmann), Atik (83. Brünker)
Zuschauer: 55304

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 23.10.2022 | 22:50 Uhr

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