Wolfsburgs Yannick Gerhardt (M.) bejubelt einen Treffer. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner

Wolfsburg jubelt spät über schmeichelhaften Sieg gegen Stuttgart

Stand: 01.10.2022 18:16 Uhr

Mit Engagement und etwas Glück hat der VfL Wolfsburg den zweiten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga eingefahren. Die Niedersachsen gewannen am Sonnabend durch ein Tor von Yannick Gerhardt in der Nachspielzeit mit 3:2 (2:2) gegen den VfB Stuttgart.

von Matthias Heidrich

VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer, der ab Februar Jörg Schmadtke als Sport-Geschäftsführer beerben wird, zeigte sich erleichtert. "Im Fußball sagt man ja so schön, dass das ein dreckiger Sieg ist", gab der Ex-Profi im NDR Interview zu, doch das war Schäfer ein Stück weit egal: "Mich stimmt positiv, dass die Mannschaft an sich glaubt, bis zum Schluss gearbeitet und sich endlich auch mal belohnt hat."

"Yannick Gerhardt ist Gold wert für diesen Verein, weil er Arbeit, Fußball und Leidenschaft im Herzen trägt. Er identifiziert sich zu hundert Prozent mit diesem Club. Wir können stolz darauf sein, so einen Jungen in unserer Mannschaft zu haben." VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer

Coach Niko Kovac, zuletzt viel kritisiert, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft äußerst zufrieden. "Die Jungs haben sich das heute verdient, waren kämpferisch stark und auch spielerisch verbessert", sagte der Kroate. "Der Sieg tut sehr gut."

Marmoush und Arnold treffen für Wolfsburg

Zwei VfL-Tore in den ersten 45 Minuten ohne den verletzten Nationalstürmer Lukas Nmecha (Knieprobleme) im Team, das konnte sich sehen lassen. Offensiv war dem Team von Trainer Niko Kovac in der ersten Hälfte nicht viel vorzuwerfen. Omar Marmoush (23.) egalisierte postwendend die überraschende Stuttgarter Führung durch Serhou Guirassy (22.), ehe Maximilian Arnold mit einem Flatterball aus 25 Metern zum 2:1 traf (38.). VfB-Torwart Florian Müller, der zuvor einige gute VfL-Möglichkeiten vereitelt hatte, sah bei seiner halbherzigen Faustabwehr alles andere als gut aus.

Kopfschütteln bei Kovac

Die Wolfsburger schienen das Geschehen im Griff zu haben und gingen doch mit einem ernüchternden Remis in die Pause. Marmoush ließ sich zu leicht verladen und nach Pascal Stenzels schöner Flanke stimmte die Zuteilung in der "Wölfe"-Abwehr nicht: Konstantinos Mavropanos (45.+1) nickte per Kopf völlig freistehend zum 2:2 für die Schwaben ein und sorgte damit für Kopfschütteln bei Kovac.

8.Spieltag, 01.10.2022 15:30 Uhr

VfL Wolfsburg

3

VfB Stuttgart

2

Tore:

  • 0:1 Guirassy (22.)
  • 1:1 Marmoush (23.)
  • 2:1 Arnold (38.)
  • 2:2 Mavropanos (45. +1)
  • 3:2 Gerhardt (90. +1)

VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix (85. Bornauw), van de Ven, Paulo Otavio - Svanberg, Arnold, Gerhardt - Wimmer (85. F. Nmecha), J. Kaminski (76. Paredes) - Marmoush (90.+4 Franjic)
VfB Stuttgart: F. Müller - Stenzel (77. Zagadou), Mavropanos, Anton, H. Ito - Karazor - Katompa Mvumpa, W. Endo (68. Millot), Ahamada (87. Egloff), Führich (77. Tomás) - Guirassy (76. L. Pfeiffer)
Zuschauer: 24125

Weitere Daten zum Spiel

"Dosenöffner" à la Kruse fehlt, aber Gerhardt trifft

Gründe für zustimmendes Nicken gaben die Grün-Weißen ihrem Coach im zweiten Durchgang nur wenige. Im Gegenteil, das Aufbauspiel des VfL wurde immer schlampiger, so ging wenig bis gar nichts nach vorne. Die bittere Wahrheit: Den Wolfsburgern fehlte ein "Dosenöffner" à la Max Kruse, um die tief stehenden Stuttgarter in Bedrängnis zu bringen. Auf der anderen Seite hatten die Gastgeber Glück, dass Silas in der 57. Minute nur die Querlatte traf.

Es sah alles nach einem biederen Remis aus, bis die Wolfsburger in der Nachspielzeit doch noch einen lichten Moment hatten: Marmoush setzte sich über rechts durch, Mattias Svanberg verlängerte clever per Kopf und Gerhardt schob den Ball zum schmeichelhaften aber viel umjubelten 3:2 ins VfB-Tor (90.+1).

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 02.10.2022 | 22:50 Uhr

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