Wolfsburg erwartet Union - "Schleicher" Kruse trifft auf seinen Ex-Club
In der Bundesliga-Hinrunde lief Stürmer Max Kruse noch für Union Berlin auf. Heute empfängt er mit dem VfL Wolfsburg seinen Ex-Verein. "Wölfe"-Trainer Kohfeldt fordert einen Sieg und will Mittelfeldmann Xaver Schlager von Beginn an bringen.
"Ich hätte gern noch mit Union den Pokal geholt. Auch, weil ich noch gar keinen Titel geholt habe", hatte Kruse im ZDF-Sportstudio über seinen etwas überraschenden Wechsel zum VfL Wolfsburg in der Winterpause gesagt. Nach dem 2:1-Sieg über den FC St. Pauli im Viertelfinale des DFB-Pokals haben die Berliner noch alle Möglichkeiten dazu. Die Niedersachsen hingegen schieden bekanntlich gegen Preußen Münster nach einer Wechselpanne und einer Entscheidung des Sportgerichts in der ersten Runde aus.
Kruse: "Ich hatte eine geile Zeit bei Union"
Heute (15.30 Uhr im NDR Livecenter) steht nun also Kruses Wiedersehen mit den alten Kollegen an. Im Hinrunden-Spiel trug er noch das Trikot der "Eisernen", die auch dank einer starken Leistung des 33-Jährigen 2:0 gewannen. Kruse knackte damals mit schnellen Pässen die Abwehrreihe des VfL, markierte insgesamt 19 Tore in 45 Spielen für Berlin. "Ich hatte eine sehr intensive und geile Zeit bei Union, keine Frage. Aber für mich lief das zweite Jahr nicht mehr so wie das erste. Ich war nicht mehr so zufrieden wie im ersten Jahr", sagte Kruse, der damit auch das Verhältnis zu Trainer Urs Fischer meinte.
Coach Fischer: "Schleicher Kruse im Auge behalten"
Dieser wollte sich vor dem Spiel eigentlich nicht mehr zur Personalie Kruse äußern, tat es dann aber doch: Der 33-Jährige sei "so ein bisschen ein Schleicher, der sich immer irgendwo in Räumen bewegt und diese wahrnimmt, wie kein anderer. Das gilt es, im Auge zu behalten", sagte Fischer. Kruse habe "Qualitäten, er ist ein Unterschiedsspieler".
Kohfeldt fordert Sieg und lobt Union
Sein Trainer-Kollege Florian Kohfeldt sagte, es sei weder ein Vor- noch ein Nachteil, dass Kruse die Berliner so gut kennt. "Man weiß, was die anderen machen. Die anderen wissen aber auch, was er macht", sagte Kohfeldt. Er habe ein klares Ziel vor Augen: einen Sieg gegen Union. Dieser sei mit der zuletzt gezeigten Haltung und Einstellung auf dem Platz möglich, zeigte sich der 39-Jährige trotz des 2:2 bei Borussia Mönchengladbach zuversichtlich.
"Man kann den Hut nicht tief genug ziehen vor Union Berlin, was sie in der letzten Saison geleistet haben und was sie in dieser Saison schon wieder leisten." Florian Kohfeldt
Kohfeldt hat großen Respekt vor den Berlinern. Der Pokal-Halbfinalist habe eine klare Struktur und eine klare Handschrift. "Ihr Ziel, die Klasse zu halten, haben sie auf jeden Fall schon erreicht. Jetzt werden sie mit Sicherheit nach oben schauen und versuchen, einen internationalen Wettbewerb zu erreichen."
Mit Schlager in der Startelf und Nmecha auf der Bank
Die personelle Situation bei den "Wölfen" hat sich weiter entspannt. Mittelfeldspieler Xaver Schlager habe seinen Einsatz vergangene Woche nach langer Verletzungspause gut verkraftet, so Kohfeldt. "Er ist ein Kandidat für die Startelf." Lukas Nmecha werde ebenfalls zum Kader gehören, mit einer Chance auf eine Einwechslung. Fehlen wird den Wolfsburgern allerdings Maxence Lacroix nach seiner Roten Karte in der Partie bei Mönchengladbach.
Der VfL kündigte auch an, die Bühne des Spieltags zu nutzen, um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen.
Ex-Sturm-Partner Anwoniyi freut sich auf Kruse
Unions Taiwo Awoniyi sagte über Kruse, er freue sich, seinen kongenialen Sturmpartner aus der Hinrunde wiederzusehen. "Es wird schön, ihm mal wieder 'Hallo' zu sagen". Es wird wohl vom Ergebnis des Spiels abhängen, wie sich die beiden voneinander verabschieden werden.
Mögliche Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Bornauw, Brooks - R. Baku, Arnold, Vranckx, Roussillon - Philipp, Kruse - Wind
Union Berlin: Luthe - Jaeckel, Knoche, Baumgartl - Ryerson, R. Khedira, Oczipka - Haraguchi, Prömel - Becker, Voglsammer
